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Aspidistra elatior
Diese schöne Blattschmuckpflanze ist so robust dass sie früher gern zur Dekoration in Ladengeschäften, Kneipen aufgestellt wurde. Das hat ihr hierzulande Namen wie Schusterpalme oder Metzgerpalme eingebracht. Obwohl sie schon in viktorianischen Haushalten beliebt war und heute als altmodisch gilt, ist sie eine wunderbare Zimmerpflanze für alle, die glauben einen grauen Daumen zu haben.
Es handelt sich übrigens nicht um eine echte Palme, durch den sehr ähnlichen Wuchs haben wir die Grünpflanze trotzdem bei den Zimmerpalmen einsortiert.
Steckbrief
Trivialname | Schusterpalme, Metzgerpalme, Schildblume |
Botanischer Name | Aspidistra elatior |
Herkunft | Japan, Taiwan, China |
Familie | Spargelgewächse (Asparagaceae) |
Standort | Hell bis halbschattig, keine Mittagssonne |
Substrat | Locker und durchlässig, z.B. Blumenerde oder Sandgemisch |
Gießen | Substrat mäßig feucht halten, keine Staunässe |
Düngen | Sparsam, zu Beginn der Wachstumsphase |
Ähnliche Pflanzen | Zimmerpalmen |
Pflege
Schusterpalmen gelten als anspruchslos und sehr robust. Sie erdulden unregelmäßige Pflege genau so genügsam wie einen nicht ganz optimalen Standort.
Fühlt sie sich allerdings besonders wohl, verschönert sie jeden Wohnraum mit ihren dunkelgrünen, glänzenden Blättern, die mit vielen Blattadern durchzogen sind.
Wie alle Blattschmuckpflanzen mit glatten glänzenden Blättern sieht sie besonders ansprechend aus, wenn sie ab und an mal mit abgestaubt wird.
Aber im Großen und Ganzen ist sie die ideale Pflanze für alle mit einem nicht ganz so grünen Daumen. Denn
Substrat
Die Schusterpalme ist denkbar anspruchslos und kann problemlos in normale Blumenerde getopft werden. Gemischt mit etwas Sand (mit einem Verhältnis von Erde zu Sand von 2:1 bis zu 1:1) ist das Substrat etwas durchlässiger.
Achte darauf das Subtrat regelmäßig zu befeuchten und nicht allzu lange komplett austrocknen zu lassen. Nur weil die Schusterpalme mit trockenem Substrat klar kommt, ist sie trotzdem kein Kaktus!
Diese Art ist dafür bekannt mit einer großen Palette an Pflanzmedien auszukommen. Wichtig ist vor allem eine gute Drainage.
Auf Blumenerde mit groben Elementen wie Granulat oder Blähton im oberen Drittel Deines Pflanztopfs solltest Du verzichten, da grobe Stückchen die jungen Blätter beim entrollen stören können.
Standort
Die Schusterpalme mag es gern hell bis halbschattig, verträgt aber keine zu pralle Mittagssonne.
Ein helles Nordfenster ist ideal. Am Ost- oder Westfenster sollte sie besser einen Platz in der zweiten Reihe bekommen.
Die Schusterpalme gilt als äußerst verzeihlich und verträgt auch ein kühlere Temperaturen, weniger Licht als andere Zimmerpflanzen oder ein bißchen kühle Zugluft.
Die Sonnenstrahlung am frühen Morgen oder am späten Abend sowie die kühle Wintersonne werden besser toleriert.
Schusterpalmen mögen es gern, wenn man sie im warmen Frühjahr bis in den Spätsommer oder Frühherbst nach draußen an einen schattigen Ort stellt.
Tipp
Obwohl Schusterpalmen den Ruf haben auch noch in der dunkelsten Ecke überleben zu können, gedeihen sie mit etwas Licht und Liebe deutlich besser. Wer eine schöne und elegante Pflanze mit attraktivem palmenartigem Wuchs haben möchte, darf ihr also ruhig ein bißchen Licht gönnen.
Licht
Diese dekorative Blattschmuckpflanze ist dafür bekannt mit wenig Licht auszukommen.
Im Gegenteil: Steht die Aspidistra zu hell, kann das sogar zum Ausbleichen der Blätter führen.
Stelle die Schusterpalme am besten an einen hellen bis halbschattige Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Obwohl sie als gute Schattenpflanze gilt, braucht Deine Aspidstra trotzdem ein bißchen Licht zu gedeihen. In einer zu dunklen Zimmerecke geht sie ein, was man oft über viele Monate hinweg kaum bemerkt.
Temperatur
Für Aspidistra elatior muss es nicht unbedingt allzu warm sein, sie fühlt sich in der Regel wohl bei Zimmertemperatur.
Temperaturen etwa zwischen 15 und 22 °C sind optimal. Die tapfere Schusterpalme erduldet aber auch etwas höhere Temperaturen, vor allem scheinbar die weißlaubigen Sorten.
In frostfreien Regionen werden Schusterpalmen wegen ihre palmenähnliche Optik gerne als robuste Zierpflanze im Freien ausgetopft.
In unseren Breiten hingegen ist sie nicht winterhart und wird daher als Topf- oder Kübelpflanze kultiviert.
Kühle Temperaturen bis zu -5 °C werden von vitalen Pflanzen toleriert, Frost und Temperaturen darunter überlebt sie allerdings nicht.
Luftfeuchte
Diese Art kommt mit der normalen Luftfeuchte in unseren Wohnräumen in der Regel gut zurecht. Sie ist dafür bekannt auch mit niedriger Luftfeuchte klar zu kommen.
Gießen
Deine Schusterpalme kannst Du während der Wachstumsperiode von Frühjahr bis Herbst regelmäßig gießen. Die Art ist allerdings dafür bekannt auch unregelmäßige Wassergaben und Dürreperioden zu überdauern.
Am besten gießt Du aber erst immer dann wieder, wenn das Substrat angetrocknet ist. Denn Deine Aspidistra toleriert im Zweifelsfall Trockenheit besser als dauerhaft zu nasse Blumenerde.
Die palmenartigen Gewächse sind auch gute Kandidaten für Tauchbäder in größeren Abständen, wenn gewährleistet wird, dass überschüssige Flüssigkeit komplett abtropfen kann.
Diese Art pflegst Du so oder so am besten in einem Blumentopf mit Öffnung im Boden und guter Drainage.
Gieße am besten ins Substrat und nicht komplett über die ganze Pflanze.
Wenn Du in einer Gegend mit kalkhaltigem Leitungswasser wohnst, bilden sich zudem oft Kalkflecken auf großblättrigen Exemplaren. Verwende hier am besten abgestandenes Wasser.
Düngen
Diese dekorative Blattpflanze muss nur sparsam gedüngt werden. 1-2 mäßige Düngergaben zu Beginn der jährlichen Wachstumsphase sind für eine gesunde Pflanze mit frischem Substrat oft schon ausreichend.
Alle 1-2 Monate gedüngte Pflanzen wachsen aber mitunter ein bißchen schneller.
Wenn Du Dir nicht zutraust Flüssigdünger korrekt zu dosieren, kannst Du für diese Art auch ganz einfach und bequem zum Düngerstäbchen greifen!
Winterruhe
In der kühleren Jahreszeit kann man seine Schusterpalme bei etwa 5-15 °C überwintern und dsie in dieser Phase auch weniger gießen und nicht mehr düngen.
Notwendig ist eine Winterruhe aber nicht, so dass Aspidistra elatior auch ganzjährig am gleichen Plätzchen auf der Fensterbank gepflegt werden kann.
Rückschnitt
Einzelne verfärbte Blätter können problemlos abgetrennt werden. Lass dabei ein Stück vom Stiel stehe und schenide nicht zu nah am Rhizom ab.
Ansonsten muss eine Schusterpalme nicht in Form getrimmt werden.
Wird die Pflanze zu groß und breit, ist es Zeit sie zu teilen.
Umtopfen
Die erwachsenen Exemplare dieser Art müssen selten umgetopft werden, etwa alle 3 jahre ist ein guter Rhythmus. Denn Schusterpalmen wachsen meist sehr langsam.
Denn eine gesunde Schusterpalme muss erst umgetopft werden, wenn das Substrat keinen Raum mehr für Wurzelwachstum bietet und die Rhizome beginnen sich über den Topfrand hinaus zu schieben.
Wähle ein neues Pflanzgefäß, in dem die Pflanze für eine Weile bleiben kann. Wird Dir die Topfpflanze zu groß, kannst Du sie durch Teilung verkleinern und kannst den Klon an einen liebe Person verschenken, wenn Du selbst keinen Platz mehr hast.
Natürlich musst Du eine Ausnahme machen und früher umtopfen, wenn Dein Substrat zu nass und verdichtet war und Du einen Wurzelschaden durch Staunässe befürchten musst!
Vermehren
Eine beliebte Methode zur Vermehrung der Schusterpalme ist eine Teilung. Das bietet sich vor allem beim umtopfen an, wenn man den Wurzelballen ohnehin gerade ausgegraben hat.
Bei dieser Methode trennt man einen geeigneten Pflanzenteil mit Blättern, Rhizom und Wurzelfasern von der Mutterpflanze ab, pflanzt diesen bei hoher Luftfeuchte neu ein und hofft das Beste. Mit etwas Glück erhält man so ohne großen Aufwand eine vegetativ vermehrte neue Schusterpalme.
Aber auch Rhizomstecklinge mit ein paar unterirdischen Knoten treiben oft neu aus, wenn man sie in feuchte Erde pflanzt. Wenn Dir beim umtopfen also mal ein großes Stück Rhizom abbricht, kannst Du das gern mal ausprobieren!
Troubleshooting
Diese widerstandsfähige Pflanzenart ist hart im Nehmen. Hier findest Du Informationen zu typischen Problemen bei Deiner Schusterpalme:
Schäden
Steht die Schusterpalme zu hell, kann das zum Ausbleichen der Blätter oder gar zu Sonnenbrand führen.
Ein zu dunkler Standort führt zu kümmerlichem oder extrem langsamem Wachstum. Achte darauf Dünger- und Wassergaben an die Bedürfnisse Deiner Topfpflanzen anzupassen!
Wie so ziemlich alle Zimmerpflanzen mag auch die Schusterpalme kein zu nasses Substrat und quittiert nasse Füße mit Wurzelfäule.
Obwohl diese Art auch milde Kälte bei genügend Eingewöhnungszeit toleriert, reagiert sie auf akute Temperaturstürze und zu kalte Umgebung mit Blattabwurf.
Krankheiten
Diese widerstandsfähige Bodenpflanze kommt mit einer großen Bandbreite an Umweltbedingungen aus und gilt allgemein als sehr resistent gegenüber Krankheitserregern. Achte dennoch darauf Deine Pflanze vital und gut im Saft zu halten, damit sie gegen Schädlinge und Erreger gut gewappnet ist.
In einigen Fällen können Schusterpalmen durch Pilzinfektionen fleckige Blätter bekommen. Entferne die betroffenen Blätter und verhindere das befeuchten der Blätter, indem Du die Pflanze nur noch direkt an der Substratoberfläche gießt.
Schädlinge
Achte darauf gesunde Pflanzen zu kaufen und diese optimal zu versorgen. Das gibt Deinen Zimmerpflanzen die Ressourcen sich möglichst gut gegen Schädlinge zu wehren.
Diese Plagegeister kommen bei der Schusterpalme sehr vereinzelt vor:
- Spinnmilben
- Farnschildlaus (Pinnaspis aspidistrae)
Und wer seine Schusterpalme im Sommer raus stellt, muss eben ein paar Fraßschäden durch Schnecken oder Raupen in Kauf nehmen.
Informationen
Hier noch ein paar interessante Infos zur Schusterpalme:
Herkunft
Die Herkunft der Schusterpalme liegt in japanischen Gebirgswäldern. Mittlerweile ist sie über weitere Teilen Ostasiens verbreitet, man findet sie vor allem in China, Taiwan und Japan.
Wuchsform
Es handelt sich bei dieser ausdauernden Pflanzenart botanisch um ein krautiges Spargelwächs. Die Schusterpalme wächst ohne Stamm und bildet aufrecht gestielte geäderte Blätter direkt aus dem kriechend an der Substratoberfläche wachsenden Rhizom.
Das verleiht ihr eine an eine Palme erinnernde büschelige Blattkrone.
Blätter
Die meist 30-50 cm langen gestielten lederartigen Blätter der Aspidistra elatior sind in ihrer ursprünglichen Form glänzend und dunkelgrün. Sie entspringen einzeln oder in kleinen Büscheln direkt aus dem Rhizom.
Die Blätter können schmal oder breit sein und die Äderung verläuft in parallelen Streifen über das Blatt.
Es gibt mittlerweile viele Zuchtformen mit weißer Panaschierung in Form von Streifen, weißen Blatträndern, Blattspitzen oder Tüpfeln. Sehr helle Blätter wachsen oft noch langsamer als es ohnehin fr deise Art üblich sit.
Die kräftigen Blätter der Schusterpalme werden übrigens auch gern als dekoratives Schnittgrün in der Floristik oder beim japanischen Ikebana eingesetzt.
Blüte
Die unscheinbare bräunliche Blüte der Schusterpalmen wird meist im Frühsommer direkt am Boden gebildet und von becherförmig verwachsenen fleischigen Hüllblättern eingerahmt.
Denn Aspidistra elatior wird nicht von fliegenden Insekten, sondern von Pilzmücken befruchtet. Scheinbar könnte es sich bei der halb unterirdisch liegenden Blüte um eine Art Mimikry handeln, um die bodenlebenden Mücken anzulocken[1].
Das ist eine botanisch durchaus interessante Sache, aber der Zierwert der Blüte ist überschaubar, wenn man selbst keine Pilzmücke ist!
Ähnliche Arten und Varietäten
Zur Gattung der Schusterpalmen (Aspidistra sp.) zählen derzeit über 100 Arten[2].
Das Aspidistra elatior schon lange als Zimmerpflanze etabliert ist, gibt es viele Zuchtvarianten, z.B. mit panaschierten Blättern oder verschiedenen Blattformen und -größen.
- A. elatior ‘Milky Way’ mit fein gepunkteten Blättern
- A. elatior ‘Okame (‘Variegata‘) mit kräftiger weißer Panaschierung
- A. elatior ‘Snow Cap’ (‘Asahi’) mit einer weißen Blattspitze
- A. elatior ‘Hoshi-zora’ mit weiß-getüpfelten Blättern
- A. elatior ‘Lennon’s Song’ mit einem gelben Streifen in der Blattmitte
- A. elatior ‘Morning Frost’ mit gelb-gestrichelten Blättern
Andere Arten innerhalb dieser Gattung findet man sehr selten im Handel. Und viele dieser Apidistra-Arten haben sehr lange schmale Blätter und sehen der Schusterpalme nicht sehr ähnlich.
Und nicht bei allen Kultivaren ist klar, zu welcher Art sie eigentlich genau gehören. Hier mal ein paar Beispiele:
- Aspidistra caespitosa ‘Jade Ribbons’ mit aufrechten schmalen Blättern
- Aspidistra lurida ‘Ginga’ (‘Starry Night’) mit gelben Tüpfeln und großen Blättern
- Aspidistra linearifolia ‘Leopard’ mit gelblichen Punkten und langen schmalen Blättern
Schusterpalmen-FAQ
Hier ein paar Antworten zu Euren Fragen rund um die Schusterpalme:
Ist die Schusterpalme für Anfänger geeignet?
Ja, Schusterpalmen gilt sogar als eine der optimalen Pflanzen für Anfänger. Denn sie ist genügsam, kommt mit einer großen Bandbreite an Umweltbedingungen zurecht und kann auch Dürreperioden lange überdauern.
Kann man die Schusterpalme draußen pflegen?
Ja, die Schusterpalme kann im Sommer auf den Balkon oder in den Garte ziehen. Voraussetzung ist ein möglichst gut beschatteter Standort ohne direktes Sonnenlicht.
Ist die Schusterpalme winterhart?
Einige gesunde große Pflanzen tolerieren in der kalten Jahreszeit durchaus auch mal für kurze Zeit milde Minusgrade bis etwa -5 °C ohne einzugehen. Allerdings gilt die Schusterpalme in unseren Breitengraden als nicht winterhart, toleriert Temperaturstürze nicht gut und reagiert auf kalte Temperaturen mit Blattabwurf.
Toleriert die Schusterpalme Hydrokultur?
Ja. Schusterpalmen können in Hydrokultur gepflegt werden. Allerdings kann zu feiner Blähton die jungen Blätter in ihrer Entwicklung stören.
Ist die Schusterpalme giftig?
Nein, die Schusterpalme gilt als unbedenklich. Allerdings sollten Kinder oder haustiere natürlich dennoch davon abgehalten werden womöglich unverdauliche Pflanzenteile zu verschlucken.
Wie groß werden Schusterpalmen?
Aspidistra elatior wächst als krautige Pflanze, deren große Blätter direkt aus einem kriechend wachsenden Rhizom entspringen. Sie wird als Zimmerpflanze nur etwa 60 bis 80 cm hoch. Je nach Pflanzgefäß erreicht diese horstbildende Art eine Breite von 40 bis 60 cm.
Links
[1] Suetsugu, K., Sueyoshi, M. Specialized pollination by fungus gnats in the introduced population of Aspidistra elatior. J Plant Res 131, 497–503 (2018). https://doi.org/10.1007/s10265-017-1007-4
[2] WCSP (2021). ‘World Checklist of Selected Plant Families. Facilitated by the Royal Botanic Gardens, Kew. Abgerufen 05/2021 von https://wcsp.science.kew.org/