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Es herrscht oft Unsicherheit darüber, wie viel und wie oft man seine Zimmerpflanzen gießen sollte. Hier findest Du einen Ratgeber, mit dem Du lernst Deine Zimmerpflanzen richtig zu gießen!
Zimmerpflanzen wie oft gießen?
In welchen Zeitabständen Du Deine Zimmerpflanzen gießen solltest, hängt von vielen Faktoren ab. Denn der Wasserbedarf unserer Zimmerpflanzen schwankt natürlich saisonal und je nach Standort oder Substrat.
- Jahreszeit und Temperatur: An heißen Sommertagen oder im muckelig beheizten Wohnzimmer verbrauchen Pflanzen mehr Feuchtigkeit bzw. verdunstet Wasser schneller an der Substratoberfläche.
- Luftfeuchte: Je feuchter die Luft, desto weniger Feuchtigkeit verdunsten unsere Pflanzen. Pflanzen an einem trockenen windigen Standort müssen häufiger gegossen werden als Pflanzen in einem Gewächshaus oder Wintergarten.
- Wachstumsphase: Während ihrer Ruhephase verbrauchen Pflanzen weniger Wasser und müssen nur noch sehr sparsam gegossen werden. In der Vegetationsperiode benötigen sie hingegen regelmäßige Wassergaben, um zu gedeihen. Auch üppig blühende Pflanzen haben manchmal etwas mehr Durst als üblich.
- Substrat: Verschiedene Substrattypen sind durchlässiger als andere. Humusreiche Blumenerde hält Feuchtigkeit im Vergleich länger als sandiges Substrat oder poröse Erde.
- Pflanztopf: Material und Form eines Blumentopfs sorgen für einen unterschiedlich schnellen Wasserverlust an die Umgebung. Ein schmaler Plastiktopf hält mehr Wasser als eine flache breite unglasierte Tonschale. In wasserdichten Gefäßen verdunstet Wasser vor allem an der Oberfläche, während unglasierte Tongefäße auch seitlich austrocknen.
- Lauboberfläche: Pflanzen mit großer Oberfläche verdunsten mehr Flüssigkeit. Eine üppig belaubte Zimmerpflanze mit dünnen großen Blättern in einem womöglich zu kleinen Kübel muss häufiger gegossen werden als ein kleines dicklaubiges Blümchen in einem großen Pott.
- Durchwurzelung: Wenn die Pflanze kurz vor dem Umtopfen in einem sehr stark durchwurzelten Pflanzgefäß sitzt, ist natürlich kaum noch Blumenerde vorhanden, die Wassergaben speichern könnte. Hier muss man häufiger und mit großer Vorsicht gießen.
- Alter und Größe: Ältere vitale Pflanzen sind i.d.R. unempfindlicher gegenüber Austrocknung als Jungpflanzen mit einem noch sehr flachen oder feinen Wurzelsystem.
- Arttypische Bedürfnisse: Der Wasserbedarf und die Toleranz gegenüber Trockenheit oder Staunässe richtet sich individuell je nach Pflanzenart. Denn selbstverständlich muss eine Sukkulente oder eine dicklaubige Art mit kleinen Blättern seltener gegossen werden als eine dünnlaubige tropische Waldpflanze.
Als Faustregel gilt: Pflanzen werden häufiger durch zu häufiges Gießen überwässert als durch einmalig zu große Wassermengen.
Es ist schwierig für alle mögliche Szenarien eine gute One-size-fits-all-Daumenregel zu finden.
Die meisten Zimmerpflanzen sollten zwischen Frühling und Herbst etwa alle 1-2 Wochen gegossen werden. Statt einem festen Rhythmus sollte man ein Bauchgefühl für den individuellen Wasserbedarf seiner Pflanzen entwickeln und flexibel gießen.
Denn viel sinnvoller ist es sich mit den Anzeichen dafür vertraut zu machen, ob eine Pflanze gegossen werden möchte. Dann reicht es regelmäßig alle paar Tage nachzuschauen, ob noch alles in Ordnung ist und wirklich nur dann zu gießen, wenn es notwendig ist.
Wann solltest Du Deine Zimmerpflanzen gießen?
Einfach mal so vorsorglich zu gießen, kann zu permanenten Wurzelschäden führen.
So prüfst Du, ob Deine Zimmerpflanze tatsächlich Wasser braucht:
- Schau Dir das Substrat an. Trockene Blumenerde zieht sich zusammen, das sorgt für eine kleine Lücke rundherum am Rand zwischen Erde und Pflanztopf.
- Fühle mit den Fingern oder dem Handrücken, ob sich das Substrat elastisch und feucht anfühlt.
- Wenn Du Dir nicht sicher bist, dann zerreibe ein paar Krümel zwischen den Fingern, dabei fällt der Unterschied zwischen staubtrockener Erde und feuchtem Substrat schnell auf.
- Auch das Gewicht des Topfballens verändert sich je nach Wassergehalt. Gewöhne Dir an Deine Pflanzen vor und nach dem Gießen kurz anzuheben bis Du ein Gefühl dafür bekommst.
- Bei sehr großen Kübelpflanzen kann die Oberfläche schon sehr angetrocknet sein, während die Wurzeln noch ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt sind. Hier darf man sich nicht zum vorschnellen Gießen hinreißen lassen!
- Grabe bei großen Pflanztöpfen einen Holzstab mit ein, den Du herausziehen kannst, um den Feuchtegehalt im Substrat grob abzuschätzen.
- Wer sich hier sehr unsicher ist, der gönnt seinem Zimmergrün am besten einen preiswerten Feuchtigkeitssensor, der einfach in die Blumenerde gesteckt wird.
Was passiert, wenn Du zu wenig gießt?
Wenn Du zu wenig gießt, wird das von vielen der robusteren Zimmerpflanzen für eine Weile toleriert.
Weichlaubigen Arten zeigen ihren Durst manchmal durch hängendes schlaffes Blattwerk an. Auch braune Blattspitzen, eingetrocknete junge Triebe oder Blattabwurf sind mögliche Reaktionen auf Trockenheit.
Leidet eine Deiner Pflanzen an chronischem Durst, dann kann das zu einem kümmerlichen Wuchs und Störungen bei der Blütenbildung führen.
Staunässe vermeiden
Stehen die Wurzeln unserer Topfpflanzen unter Wasser, kann das zu Wurzelschäden führen.
Sieht eine Zimmerpflanze schlapp aus, dann liegt das nicht immer an Wassermangel! Ganz im Gegenteil, es kann sich auch um die Symptome einer Überwässerung handeln.
Denn ein unentdeckter Wurzelschaden an überwässerten Pflanze verhindert oft, dass die Pflanzen überhaupt noch ausreichend Flüssigkeit aus dem Substrat aufnehmen können.
In so einem Fall ist es natürlich äußerst kontraproduktiv bis sinnlos die geschädigte Zimmerpflanze weiter zu gießen. Stattdessen sollte man auf Anzeichen von Wurzelfäule und Parasitenbefall prüfen und ggfs. umzutopfen, um die Topfpflanze zu retten.
Weniger ist mehr!
Es ertrinken deutlich mehr Zimmerpflanzen als verdursten.
Manche Pflanzen reagieren empfindlich auf Ballentrockenheit, aber fast alle getopften Pflanzen sind anfällig für Wurzelfäule, wenn sie zu häufig gewässert werden.
Wer sich nicht sicher ist, ob seine Pflanzen Wasser brauchen, sollte im Zweifelsfall lieber noch etwas warten bis das Substrat sich wirklich trocken anfühlt.
Um Staunässe zu vermeiden, sollte man lernen seine Zimmerpflanzen richtig zu gießen.
Auch ein geeignetes durchlässiges Substrat und ein Pflanzgefäß mit guter Drainage und Untersetzer hilft beim richtigen gießen.
Wie gießt man Zimmerpflanzen richtig?
So gießt Du Deine Zimmerpflanzen richtig:
- Mach Dich mit den Bedürfnissen Deiner Pflanze vertraut. Vertagt sie gar keine Trockenheit, mag sie gleichmäßig feuchtes Substrat oder darf sie nur sehr sparsam gegossen werden?
- Prüfe, ob gießen überhaupt notwendig ist. Bei sehr durstigen Pflanzen sollte sich die Substratoberfläche trocken anfühlen. Bei trockentoleranten Arten darf das Substrat ruhig etwas weiter eintrocknen. Nutze die Finger- oder Krümelprobe oder einen Feuchtigkeitsmesser.
- Um das Substrat durchdringend zu befeuchten, gießt Du so lange bis Wasser in den Übertopf läuft und lässt dieses für 10-15 Minuten stehen, damit die Erde sich vollsaugen kann.
Achte darauf nur das Substrat zu wässern und nicht über das komplette Blattwerk zu gießen. Denn nicht alle Pflanzenarten vertragen stehendes Wasser in ihren Blattachseln!
Soll das Substrat allerdings nur sparsam befeuchtet werden, dann gieße sehr langsam oder schluckweise und hör allerspätestens dann auf, sobald Wasser unten aus der Drainageöffnung tritt. So wird das Substrat befeuchtet, ohne den Wurzelballen zu übersättigen.
Sollte man Zimmerpflanzen von oben oder unten gießen?
Wie jetzt, Zimmerpflanzen von unten gießen?
Was damit gemeint ist, ist das passive Wässern über den Untersetzer.
Dazu füllt man den Untersetzer mit Wasser und wartet etwa 20 Minuten.
Die Erde kann so genügend Wasser aufnehmen, und die Substratoberfläche bleibt trocken. Das hat sich auch als Vorsichtsmaßnahme gegen Trauermücken bewährt.
Natürlich muss das Wasser im Untersetzer dafür auch Kontakt mit der Blumenerde haben.
Wer in seinem Pflanzgefäß eine hohe Drainageschicht eingebaut hat, muss für diese Methode natürlich einen entsprechend hochwandigen Unterteller nutzen!
Nicht empfehlenswert ist das gießen von unten bei Zimmerpflanzen, deren Topf schon sehr durchwurzelt ist. Denn der Wurzelballen soll natürlich nicht getaucht werden!
Warum soll man Zimmerpflanzen morgens oder abends gießen?
Der beste Zeitpunkt zum gießen richtet sich nur bedingt danach, wann Pflanzen am meisten Durst haben. Denn natürlich gießen wir unsere Topfpflanzen in der Regel nicht täglich.
Stattdessen versuchen wir das Substrat feucht zu halten, so dass unsere Topfpflanzen über mehrere Tage hinweg genügend Flüssigkeit für ihre Bedürfnisse vorfinden sollen.
Die beste Tageszeit zum gießen unserer Zimmerpflanzen ist morgens oder in den Abendstunden.
Mittags sollte man seine Pflanzen vor allem im Sommer nicht wässern:
- Gerade im Sommer mögen Pflanzen den Temperaturunterschied zwischen heißer Mittagsluft und kaltem Leitungswasser nicht so gern.
- Am Mittag und Nachmittag wird gerade im Sommer mehr Wasser an der Erdoberfläche verdunstet statt ins Substrat zu sickern.
- Kleine Wassertropfen wirken im Sonnenschein wie kleine Linsen und können zu lokalen Verbrennungen und fleckigen Blättern führen.
In der kühleren Jahreszeit ist es tendenziell besser morgens zu gießen.
Denn dann kann das Wasser versickern und Oberflächen können trocknen.
Stehende Tröpfchen in Blattachseln, auf den Blättern und an den Wurzeln erhöhen hingegen das Risiko einer Pilzinfektion[1].
Womit sollte man Zimmerpflanzen gießen?
Mach Dich vor dem Gießen mit den Bedürfnissen Deiner Pflanzen vertraut. Exoten wie tropische Orchideen oder fleischfressende Pflanzen haben andere Vorlieben als Sukkulenten oder Zimmerpalmen.
Viele Zimmerpflanzen reagieren äußerst empfindlich auf einen zu hohen Härtegrad im Gießwasser bzw. gelten als salz- oder kalkempfindlich:
- Orchideen
- Bromelien
- Moorbeetpflanzen
- Hauswurz
- Fleischfressende Pflanzen
- Farne
- Erika
- Rhododendron, Azaleen
- Kamelien
Gießwasser-Härtegrad
Enthält das Leitungswasser viele Calcium- und Magnesium-Ionen, können sich viele vor unlösliche Carbonate bilden und das Wasser gilt es als hart.
Man erkennt kalkhaltiges Wasser auch an den typischen Kalkringen und Ablagerungen an Armaturen und auf den Blättern großer Blattpflanzen.
Wasserhärte wird in der Einheit Grad deutscher Härte (°dH) oder Millimol pro Liter (mmol/l) gemessen.
Ab 2,5 mmol/l Calciumoxid oder 14 °dH gilt Leitungswasser als hart und für Zimmerpflanzen ungeeignet. Dein lokales Versorgungsunternehmen kann Dir Auskunft über die Wasserhärte in Deinem Leitungswasser geben. Alternativ kannst Du z.B. auch Teststäbchen aus dem Aquaristikbedarf verwenden.
Viele Zimmerpflanzen bevorzugen weiches Gießwasser. Eine Gesamthärte von unter 10 °dH gilt als unbedenklich für für Zimmerpflanzen.
Dabei geht es nicht nur um eine akute Empfindlichkeit. Dauerhaftes Gießen mit salz- oder kalkhaltigem Wasser verändert nach und nach die Eigenschaften des Pflanzsubstrats! In verkalkter Blumenerde sind Nährstoffe schlechter verfügbar, das macht vielen Topfpflanzen zu schaffen.
Gießwasser entkalken
Es gibt verschiedene Methoden, um kalkarmes Gießwasser zu erhalten:
- Abkochen: Durch Erhitzen erhält man weiches und kalkarmes Leitungswasser.
- Verdünnen: Wer sein Gießwasser entkalken möchte, kann es 1:1 mit Regenwasser oder mit destilliertem Wasser verdünnen. Kleiner Tipp: Das Kondenswasser im Behälter von Wäschetrocknern kann wie destilliertes Wasser verwendet werden.
- Wasserenthärter aus dem Fachhandel
- Chemische Wasseraufbereitung: Säurehaltige Bestandteile sollen den Härtegrad kompensieren. Neben professionellen Lösungen werden Hausmittel gelegentlich Essig oder Rindenmulch empfohlen.
- Tischwasserfilter arbeiten übrigens meist durch Ionentauscher, so dass hier u.a. Magnesium und Calcium gegen Natrium getauscht werden. Das macht das Wasser zwar weicher, gefällt empfindlichen Zimmerpflanzen aber im Einzelfall auch nur bedingt.
pH-Wert des Gießwassers
Pflanzen bevorzugen im Allgemeinen leicht saures Wasser bzw. ein leicht saures Substrat.
Gießwasser mit einem pH-Wert von 6 gilt als ideal für die meisten Topfpflanzen. Mit einem pH-Teststreifen kannst Du den pH-Wert Deines Leitungswassers leicht ermitteln.
Dieser liegt meist im neutralen bis alkalischen Bereich und damit höher, als unsere Pflanzen das dauerhaft mögen.
Daher hat es sich bewährt nur abgestandenes Leitungswasser zu gießen oder im Zweifelsfall lieber direkt Regenwasser zu sammeln oder ein spezielles kalkarmes Gießwasser zu verwenden.
FAQ: Zimmerpflanzen gießen
Hier ein paar Fragen zum Thema:
Kann man Zimmerpflanzen mit Leitungswasser gießen?
Wenn das Leitungswasser nicht zu hart ist, kann es zum Bewässern von unempfindlichen Zimmerpflanzen verwendet werden. Wasser mit einem zu hohen Härtegrad sollte man abstehen lassen, verdünnen oder entkalken, um es weicher zu machen.
Auch der pH-Wert spielt eine Rolle: Leitungswasser ist meist neutral bis schwach alkalisch, während Zimmerpflanzen ein eher saures Gießwasser bevorzugen. Mit einem pH-Teststreifen kann man prüfen, ob das Leitungswasser geeignet ist.
Kann man Zimmerpflanzen mit entkalktem Wasser gießen?
In manchen Regionen enthält das Leitungswasser viele Magnesium- und Calcium-Ionen, die sich in Form von Carbonaten an den Armaturen ablagern. Auch unseren Zimmerpflanzen macht hartes Wasser zu schaffen, so dass es sich empfiehlt eher abgestandenes Wasser, Regenwasser, verdünntes Leitungswasser oder entkalktes Wasser zu verwenden.
Kann man Zimmerpflanzen mit Regenwasser gießen?
Ja, Zimmerpflanzen vertragen Regenwasser sehr gut und allgemein gilt Regenwasser als optimal. Regenwasser wird von den meisten Zimmerpflanzen bevorzugt, weil Niederschlag im Vergleich mit Leitungswasser kaum Salze enthält, sehr weich und leicht sauer ist.
Kann man Zimmerpflanzen mit destilliertem Wasser gießen?
Viele Pflanzen bevorzugen salzarmes Wasser. Wurde Wasser allerdings durch Destillation komplett von Spurenelementen befreit , enthält es insgesamt zu wenige Mineralstoffe . Um destilliertes Wasser für Pflanzen nutzbar zu machen, solltest Du es einige Stunden vor dem Gießen mit einer ganz kleinen Dosis Flüssigdünger anreichern oder mit etwas Leitungswasser mischen.
Kann man Zimmerpflanzen mit Mineralwasser gießen?
Sprudelwasser sowie stilles Mineralwasser enthalten Spurenelemente in gelöster Form und können zum gießen von Zimmerpflanzen verwendet werden. Allerdings ist das auf Dauer bei einem großen Pflanzenbestand eine kostspielige Angelegenheit.
Links
[1] Stem Cankers of Indoor Plants. University of Maryland Extension