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Hier findet Du alle Infos rund um das Umtopfen von Kakteen. Versprochen, ist alles halb so wild!
Wann must Du Kaktus umtopfen?
Die meisten Kakteenarten sind Überlebenskünstler und wissen mit ihren Ressourcen gut zu haushalten. Durch das eher langsame Wachstum ist bei vielen Arten nur alle 3-5 Jahre ein Umtopfen wirklich notwendig. Manche Kakteen wachsen übrigens im Schneckentempo, weil sie zu wenig gegossen werden…
Aber auch das beste Substrat ist irgendwann verbraucht. Und auch eine langsam wachsende Pflanze erreicht mit etwas Glück irgendwann die Grenzen ihres Blumentopfs.
Frisches Substrat bietet neue Nährstoffe und gibt Deinem Kaktus Raum zum wachsen.
Wann muss man einen Kaktus umtopfen?
Es gibt ganz verschiedene Szenarien, die ein Umsetzen notwendig machen:
- Wenn der Topf zu klein wird. Das ist spätestens dann der Fall, wenn der Kaktus beginnt seine Wurzeln auf der Suche nach frischem Substrat unten aus den Drainagelöchern des Innentopfs oder oben über den Topfrand zu schieben.
- Wenn das Substrat überaltert ist. Ausgelaugtes Substrat, dass sich nicht mehr luftig-frisch, sondern klumpig und verdichtet anfühlt bietet der Sukkulenten weder guten Halt noch frische Nährstoffe. Auch mineralhaltige Ablagerungen aus Düngerresten sind ein Zeichen dafür, dass umtopfen Sinn machen könnte.
- Frisch gekaufte Kakteen solltest Du umtopfen. Denn oft stehen Kakteen in billiger Allzweckerde, die nicht immer ideal zu den Bedürfnissen von Kakteen passt. Und auch Schädlingsbefall und einige Pflegefehler kannst Du direkt in den Griff bekommen, wenn Du eine neue Pflanze mal komplett unter die Lupe nimmst und Dir dabei auch die Wurzeln anschaust.
- Bei Anzeichen von matschigem Substrat und Überwässerung, fauligem Geruch oder Wurzelfäule ist Umtopfen dringend notwendig! Den nur wer frühzeitig einschreitet, kann einen Kaktus mit Fäulnis noch retten.
Wann sollte man Kakteen umpflanzen?
Die beste Zeit zum Umtopfen ist der Spätwinter oder das zeitige Frühjahr etwa von Januar bis März, noch bevor der Kaktus mit neuem Wachstum beginnt. Auch in der Erholungszeit nach eine erfolgreichen Blüte kann man mit Umtopfen wenig falsch machen.
Kaktus umpflanzen mit dem richtigen Zubehör
Was braucht man alles, um einen Kaktus umzutopfen?
Wenn Du einen Kaktus richtig umtopfen möchtest, brauchst Du ein bißchen Zubehör:
- Einen neuen Blumentopf
- Kakteenerde oder eine eigene Substratmischung
- Drainagmaterial für den Innentopf, z.B. Tonscherben oder grobes Tongranulat
- Dornenfeste Handschuhe
- Evtl. eine kleine Schaufel
Der neue Kakteentopf
Wenn Du einen Kaktus umtopfen möchtest, brauchst Du natürlich einen neuen Blumentopf. Dabei gibt es viele Alternativen, zwischen denen Du wählen kannst.
Gerade für kleinere Kakteen gibt es auch eine Vielzahl von schönen Übertöpfen, mit denen DU Deinen Wohnraum dekorieren kannst.
Wichtig ist ein standfestes Pflanzgefäß und ein Innentopf mit Drainagelöchern.
Das Material und die Form eines Blumentopfs beeinflussen, wie stabil er steht und wie schnell Wasser verdunstet bzw. wie häufig Du Deine Kakteen gießen musst.
Hohe schmale Töpfe und Kunststofftöpfe halten Flüssigkeit länger. Flache Pflanzschalen und unglasierter Ton lassen Wasser schneller verdunsten.
Und auch die Wuchsform Deines Kaktus entscheidet über den optimalen Pflanztopf:
Säulenförmige Kakteen fallen leicht um und brauchen einen besonders stabilen, schweren und kippsicheren Blumentopf.
Bei kleineren hochwüchsigen Stammsukkulenten bis etwa 100 cm sollte der Topfdurchmesser etwa aufgerundete mindestens ⅓ der Gesamthöhe betragen. Bei sehr hohen Kakteen ab 100 cm kann es dann etwas weniger sein, weil die Kübel dann langsam zu schwer und ausladend werden und man diese auch zusätzlich mit Steinen im Übertopf beschweren kann.
Kaktustopf | Topfdurchmesser |
---|---|
40 cm | ≈ 13 cm |
50 cm | ≈ 17 cm |
60 cm | ≈ 20 cm |
70 cm | ≈ 23 cm |
80 cm | ≈ 27 cm |
90 cm | ≈ 30 cm |
100 cm | ≈ 33 cm |
Kugelförmige Sukkulenten wachsen in die Breite, so dass man hier einfach zum mindestens nächstgrößeren Topfdurchmesser greifen kann. So sparst Du Substrat und gibst der Pflanze Halt und Freiraum, ohne zu bald wieder umtopfen zu müssen.
Ausladend wachsende Sukkulenten wie Agave, Aloe und einige Dickblattgewächse sehen in flachen breiten Pflanzschalen besonders hübsch aus.
Flache Gefäße sind stabil und besonders nässeempfindliche Arten profitieren davon, dass das Substrat schneller trocknet.
Die meisten Kakteen wurzeln eher flach und benötigen daher keine allzu hohen Pflanztöpfe.
Es gibt aber durchaus einige Pfahlwurzler, die eine lange Rübenwurzel ausbilden, z.B. Ariocarpus oder Lophophora. Hier macht ein schmaler tiefer Topf durchaus Sinn.
Kakteenerde
Normale Allzweckerde ist für die meisten Kakteen zu nährstoffreich.
Dadurch verleitet sie den Kaktus u.U. zu einem beschleunigten, aber sehr weichen Wuchs. Problematisch an normaler Blumenerde ist auch die schlechte Wiederbenetzbarkeit nach Trockenphasen.
Denn bekanntermaßen lässt man einen Kaktus zwischen dem Gießen gründlich trocknen. Erdige Substrate werden dabei so staubtrocken, dass sie ihre Fähigkeit verlieren Wasser aufzunehmen, bevor sie nicht wieder sehr lange gequollen werden. Und lange Wasserbäder gefallen wiederum einem Kaktus überhaupt nicht.
Ich denke, Du hast den Punkt erfasst: Kakteen brauchen ein spezielles Substrat! Das kannst Du fertig kaufen oder auch selbst zusammenmischen, wenn Du daran Freude hast oder größere Mengen benötigst.
Spezielle Kakteenerde enthält weniger Humus, dafür mehr grobe mineralische Partikel in Form von Lavagestein, Bims, Blähton oder Sand.
Dadurch ist das Substrat im Vergleich zu Blumenerde selbst angefeuchtet besser durchlüftet, durchlässig und auch nach einer längeren Trockenzeit dringt Wasser problemlos und gleichmäßig ein.
Achte darauf, dass sehr kleine Kakteen in einem winzigen Container natürlich ein feiner gekörntes Substrat benötigen als große Kakteen mit kräftigen Wurzeln.
Handschuhe und Hilfsmittel
Kakteen umzutopfen kann eine schmerzhafte Angelegenheit werden.
Dabei sind die großen harten Stacheln oft noch das geringste Problem. Schlimmer sind die feinen fiesen Stacheln, die sich in die Haut bohren können und Dir langfristig nichts als Freude bringen werden.
Dornenfeste Handschuhe sind ein Muss, z.B. aus Kautschuk. Je dicker und steifer desto besser.
Eine weitere Schicht rund um besonders wehrhafte Kakteen schadet auch nicht.
Früher hat man dazu eine Manschette aus Zeitungspapier um die undankbare Zimmerpflanze gewickelt. Das funktioniert heute natürlich auch noch, aber nicht mehr jeder hat bergeweise Altpapier daheim.
Auch Styroporplatten und -blöcke funktionieren zum zähmen des Zimmerkaktus ganz gut. Je nach Größe lassen sich manche Kakteen auch mit Greifhilfen aus ihrem alten Subtrat haben, z.B. mit großen Grill- oder Holzzangen aus dem Küchenbedarf.
Und natürlich gibt es auch spezielle Kakteen-Greifzangen!
Wenn Du einen großen Säulenkaktus umtopfen möchtest, solltest Du Dir Hilfe organisieren, weil es ganz schön schwierig sein kann sehr ausladende Kakteen allein zu transportieren.
Kakteen richtig umtopfen: Schritt für Schritt
Kakteen umtopfen ist eigentlich ganz einfach.
Tipp
Trockenes Substrat schrumpelt ein bißchen ein und haftet nicht mehr so gut an den Wurzeln. Gieße den Kaktus in der Woche vor dem Umtopfen nicht mehr, damit er sich problemlos aus seinem alten Topf befreien lässt.
- Bereite den neuen Innentopf vor. Lege Tonscherben unten über die Abflusslöcher und fühle +- ¼ der Füllhöhe mit Pflanzton oder sonstigem grobem mineralischen Granulat.
- Fülle eine Schicht Kakteenerde ein. Fülle so hoch, dass der Kaktus gleich ideal und genau so wie bislang platziert werden kann. Füllst Du zu hoch, schaut er oben zu weit aus dem Substrat hinaus. Füllst Du zu wenig ein, sitzt der Kaktus gleich zu tief im Substrat und ist besonders anfällig für Fäulnis an Stamm und Wurzelhals.
- Hebe den Kaktus vorsichtig aus seinem alten Topf. Benutze dazu alle notwenigen Hilfsmittel, mit denen sich Verletzungen vermeiden lassen, z.B. Manschetten, Greifzangen oder Handschuhe. Will der Kaktus sich nicht einfach herausheben lassen, kannst Du erstmal vorsichtig seinen alten Topf von außen massieren.
- Kontrolliere den Wurzelballen und entferne durch leichtes Schütteln altes Substrat. Lockere die Wurzeln ganz minimal, z.B. mit einem Essstäbchen oder einem Pikierstab. Achte dabei darauf möglichst keine gesunden Wurzeln zu verletzen.
- Setzte den Kaktus vorsichtig in seinen neuen Topf und fülle die Lücken mit Kakteenerde auf. Drücke das Substrat rundherum mit der Rückseite eins Löffels oder einem Stück Holz vorsichtig an und achte darauf Dich nicht von langen Dornen piken zu lassen.
- Im Gegensatz zu anderen Pflanzen werden Kakteen nach dem umtopfen nicht direkt angegossen. Sie vertragen den Umzugsstress besser, wenn Du sie erstmal ein paar Tage oder bis zu einer Woche erstmal nicht gießt. Danach kann dann wieder normal gewässert werden. Gib Deinem Kaktus etwas Zeit zur Eingewöhnung, bevor Du ihm weitere Stressfaktoren wie pralle Mittagssonne zumutest.
Fertig! War doch gar nicht so schlimm, oder?
Entdeckst Du beim Kaktus umtopfen faulig oder matschige Stellen, musst Du diese umgehend entfernen. Gieße den verletzten Kaktus mindestens 14 Tage lang nach dem Umtopfen nicht, um ihm die bestmöglichen Überlebenschancen zu bieten.
Übrigens: Wenn Du einen großen Kaktus umtopfen möchtest und Dich da nicht so recht rantraust, findest Du mit etwas Glück eine Spezialgärtnerei in Deiner Nähe, die das für Dich übernehmen kann.
Wer allein große Kakteen umtopfen möchte, sollte auch vorplanen, dass evtl. etwas schief gehen kann. Das einzige, was dann noch bleibt ist es abgebrochene Triebe als neue Stecklinge einzupflanzen.
FAQ: Kakteen umtopfen
Vielleicht beschäftigen noch weitere Fragen rund um’s Thema:
Wie sollte man Kakteen-Ableger umtopfen?
Nachdem Du ausreichend große und vitale Ableger von Deinem Kaktus entnommen hast, sollten diese zunächst an der Luft abtrocknen bis sich ein Wundkallus auf der Schnittfläche gebildet hat. Anschließend kannst Du die Ablegen in Kakteensubstrat pflanzen und vorsichtig feucht halten bis sie bewurzelt und kräftig sind.
Wie kann man Kakteen umtopfen ohne Verletzung?
Bei der Wahl der Hilfsmittel zum umtopfen stacheliger Kakteen ist manchmal Kreativität gefragt. Zu den bewährten Hilfsmitteln zählen neben dicken Handschuhen auch Manschetten aus Altpapier und das Greifen des Kaktus zwischen zwei Styroporblöcken oder mit einer zweckentfremdeten Grillzange.
Wie sollte man Kakteen nach dem Umtopfen gießen?
Kakteen müssen im Gegensatz zu Blattpflanzen nicht angegossen werden. Gieße am besten erstmal für ein paar Tage nach dem umsetzen gar nicht.
Zu welcher Jahreszeit sollte man Kakteen umtopfen?
Die beste Zeit zum Kakteen umpflanzen ist das zeitige Frühjahr vor Beginn der Wachstumsphase oder nach der Blüte im Spätsommer oder Frühherbst.
Welches Substrat ist geeignet zum umtopfen von Kakteen?
Nutze zum topfen von Kakteen entweder fertige Mischungen oder mische Dein eigenes Substrat aus humosen und mineralischen Anteilen. Manche Kakteen brauchen ein durchlässigeres Substrat als andere, grundlegende wollen aber alle einen durchlässigen Boden, der nicht zu feucht wird.