Was sind Sukkulenten?

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Sukkulenten sind Pflanzen mit verdickten Strukturen wie Spross, Wurzeln oder Blättern, deren Gewebe reich an Feuchtigkeit sind und als Wasserspeicher dienen. Es handelt sich um eine Anpassung an trockene Standorte, die bei vielen botanischen Pflanzenfamilien vorkommt.

Als Zimmerpflanzen sind Sukkulenten sehr beliebt, da sie gut mit Trockenphasen klar kommen und oft besonders außergewöhnlich geformt sind. Zu den beliebten sukkulenten Pflanzen zählen u.a. Kakteen oder Dickblattgewächse.

Was sind Sukkulenten Pin

Was bedeutet sukkulent?

Sukkulente Pflanzen überdauern Trockenzeiten durch interne Wasserspeicher.

Die Bezeichnung leitet sich von der lateinischen Vokabel suculentus (= saftreich) ab.

Denn die Benennung bezieht sich auf das Wasserspeichergewebe, das alle sukkulenten Pflanzen gemeinsam haben. Sukkulenz ist ein Merkmal, dass als Anpassung an besonders trockene Standorte sehr vielgestaltig ausgeprägt wird.

Je größer der Gesamtwassergehalt im Verhältnis zur Oberfläche ist, desto sukkulenter ist die Pflanze.

Sukkulenten Typen

Sukkulenz entsteht durch mehrschichtige Speichergewebe in Wurzeln, Blättern oder Spross. Diese führen zu einer Verdickung einzelner Pflanzenteile zu speziellen Wasserspeicherorganen.

Im Deutschen werden Sukkulenten auch manchmal als Fettpflanzen bezeichnet.

Sukkulentes Gewebe muss dazu in der Lage sein in kurzer Zeit viel Wasser in den großen Saftvakuolen des Speichergewebes anzureichern. Bei starken Regenfällen soll sich das sukkulente Gewebe kräftig vollsaugen. Anschließend wird die gespeicherte Flüssigkeit bei Bedarf nach und nach an die anderen Zellen verteilt, z.B. an das photosynthetisch aktive Gewebe.

Trocknet die Pflanze während längerer Dürreperioden aus, schrumpelt sie zusammen. Dieser Prozess ist aber reversibel, so dass die Sukkulente sich im Idealfall beim nächsten Regenguss wieder vollsaugen kann.

Was sind sukkulente Pflanzen?

Es ist manchmal nicht ganz leicht abzugrenzen, wo Sukkulenz genau beginnt und welche Pflanzenarten wirklich zu den Sukkulenten zählen. Es gibt viele Grenzfälle und Sonderformen in dieser heterogenen Gruppe. Wir befassen uns hier vor allem mit interessanten sukkulenten Zimmerpflanzen aus Trockengebieten wie Kakteen oder Dickblattgewächsen!

Typen von Sukkulenz bei Pflanzen

Verdickte Wasserspeichergewebe kommen bei sehr vielen verschiedenen Pflanzenfamilien und -gattungen vor.

Es handelt sich um eine von vielen möglichen Anpassungen an einen trockenen Standort mit nur seltenen Regenfällen, den man bei Trockenpflanzen (Xerophyten) beobachten kann.

Sukkulenten Standort

Zum einen kann Sukkulenz verschiedene Gewebetypen betreffen.

Oft kommen Kombinationen folgender Sukkulenztypen vor:

  • Stammsukkulenz
  • Blattsukkulenz
  • Wurzelsukkulenz

Und auch der Sukkulenzgrad reicht von einer milden Verdickung einzelner Organe hin zu extremen Anpassungen.

1. Stammsukkulenz

Bei der Stammsukkulenz wurde die Sprossachse zu einem Wasserspeicher umgebildet.

Beispiele für Stammsukkulenz:

Oft verzichten diese Pflanzen ganz oder teilweise auf Blattwerk, um ihre Oberfläche zu reduzieren. Denn über große und dünne Blätter würden sie zu viel Flüssigkeit verdunsten.

Diese Anpassung kann soweit reichen, dass die Oberfläche zu einer Säulen- oder Kugelform reduziert wird.

Kakteen zählen zu den bekanntesten Sprossukkulenten.

Nachträglich haben viele Stammsukkulenten ihre Oberfläche durch die Bildung von Rippen vergrößert. Diese Kühlrippen dienen dem Wärmeaustausch mit der heißen Umgebungsluft, ohne dabei Wasser zu verlieren.

Kakteen

Kakteen zählen wohl zu den ganz offensichtlichen Pflanzen mit sukkulenten Merkmalen.

Ihre Sprossachsen sind stark angeschwollen und ihre Oberfläche oft seitlich abgeplattet oder zu einer Kugel oder einem abgeflachten Zylinder reduziert. Statt Blättern findet man bei den Kakteen oft sehr auffällige Dornen.

Stammsukkulenz

Caudexpflanzen

Eine Sonderform der Stammsukkulenten bilden die Caudexpflanzen.

Diese dickstengeligen Blattpflanzen besitzen einen meist verholzenden Stamm, der eindeutig verdickt ist. Wurzelwerk und Blätter sind oft ebenfalls fleischig verdickt.

Es handelt sich nicht um eine wissenschaftliche EInteilung. Denn auch diese Form der SUkkulenz kommt bei ganz verschiedenen Pflanzen vor.

Beispiele für Caudexpflanzen:

Bei Trockenheit werfen einige dieser Pflanzen oft ihre gesamten Blätter ab, um den Wassermangel zu überdauern.

Caudexpflanzen Sukkulenz

2. Blattsukkulenz

Zu dieser Gruppe zählen Pflanzen mit ganz oder teilweise verdickten Blättern, bei denen der fleischige Wasserspeicher von photosynthetisch aktivem Gewebe umgeben ist.

sukkulentes Gewebe

Die Form sukkulenter Blätter ist oft sehr reduziert und bietet vergleichsweise wenig Oberfläche.

Beispiele für Blattsukkulenz:

  • Aloe
  • Agaven
  • Dickblattgewächse
  • Erbsenpflanze
  • Haworthia
  • Hauswurz
  • Lebende Steine (Lithops sp.)
  • Mittagsblumen
Blattsukkulenz

3. Wurzelsukkulenz

Natürlich speichern viele sukkulente Arten Wasser in unterirdischen Organen wie verdickten Wurzeln, Rüben oder Wurzelknollen.

Denn das schützt die kostbare Flüssigkeit vor großer Hitze oder Sonnenstrahlung. Und es erlaubt der Pflanze ihre oberirdischen Pflanzenteile eintrocknen zu lassen und aus dem unterirdischen Speicher neu auszutreiben, wenn die Bedingungen wieder besser werden.

In dieser Gruppe findet man viele Grenzfälle. Denn es gibt viele Pflanzen mit mehr oder weniger verdickten Wurzeln. Denk z.B. auch mal an Gemüsepflanzen wie Rüben oder Kartoffeln, die ja auch Speichergewebe bilden. Aber niemand käme auf die Idee sie als Sukkulenten zu bezeichnen.

Für uns ist diese Diskussion aber ziemlich müßig. Denn wohl keiner von Euch pflegt seine Zimmerpflanzen für ihre schönen Wurzeln, stimmt’s?

Andere Merkmale sukkulenter Pflanzen

Wüsten- und Trockenpflanzen haben ganz verschiedene Strategien entwickelt mit trockenen Standorten klar zu kommen. Sukkulenz ist nur eine davon.

Diese und viele weitere Anpassungen an Trockenheit können bei Sukkulenten vorkommen:

  1. Reduzierte Oberfläche, um Verdunstung von Wasser zu reduzieren
  2. Wachsschicht (Cuticula)
  3. Stark verdickte Epidermis
  4. Pflanzenhaare (Trichome) sorgen für Lichtreflektion, so dass die Blätter oft weißlich schimmern und weniger stark aufheizen
  5. Weniger Spaltöffnungen und Abschirmung der Spaltöffnungen (Stomata) vor Wind reduziert die Verdunstung
  6. Strukturen zur bessern Wasseraufnahme wie Saugschuppen auf den Blättern machen an Standorten Sinn, bei denen ein Großteil der Feuchtigkeit als Tau oder Nebel anfällt.
  7. Physiologische Anpassungen, z.B. CAM-Photosynthese (Crassulacean Acid Metabolism), bei der der Gasaustausch für die Photosynthese nachts stattfindet, um den Wasserverlust tagsüber an einem heißen Standort zu minimieren.

Wo kommen Sukkulenten vor?

Sukkulenz hat sich im Pflanzenreich gleich mehrmals entwickelt.

Man spricht hier auch von konvergenter Evolution, da sich das gleiche Merkmal durch gleiche Umweltbedingungen entwickelt hat, obwohl die verschiedenen Pflanzen nicht näher miteinander verwandt sind.

Denn natürlich haben ganz viele verschiedene Pflanzen an ihrem Standort mit periodischer Trockenheit zu schaffen. Und Sukkulenten können Lebensräume erschließen, die viel zu trocken für andere Pflanzen sind.

Dazu zählen Naturstandorte in ariden bis semiariden Klimazonen, in denen kaum Niederschläge fallen. Oft verbunden mit intensiver Sonnenstrahlung und großer Mittagshitze.

Aber auch steinige, lehmige und sandige Böden mit geringem Wasserhaltevermögen, Hanglagen oder ein epiphytischer Lebensstil können einen sparsamen Umgang mit Wasser notwendig machen.

Sogar Salzpflanzen bilden sukkulente Merkmale aus, da sie den größeren Wasserspeicher mitunter zum verdünnen der hohen internen Salzkonzentration brauchen.

Fazit

Also, was ist eine Sukkulente?

Es handelt sich nicht um eine Gruppierung verwandter Arten.

Sukkulenz ist eine Anpassung an trockene Standorte, die bei vielen Pflanzenfamilien vorkommt und unabhängig voneinander entwickelt wurde.

Sukkulenz zeigt sich durch fleischig verdickte Strukturen, die als Wasserspeicher dienen.

Viele Zimmerpflanzen sind durch ihre ausgeprägte Stamm- oder Blattsukkulenz sehr beliebt, zu den bekanntesten Vertretern gehören die Kakteen.

Links

[1] Pflanzenforschung.de: Sukkulenz.

[2] succulent-plant.com: What is a Succulent Plant?. https://succulent-plant.com/succulent.html

[3] Martin & Willert (2000). Leaf Epidermal Hydathodes and the Ecophysiological Consequences of Foliar Water Uptake in Species of Crassula from the Namib Desert in Southern Africa. Plant Biology. http://dx.doi.org/10.1055/s-2000-9163