Huernia (Aasblume)

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Huernia sp.

Steckbrief

Trivialname	Eulenaugen
Botanischer Name	Huernia sp.
Herkunft	Süd- und Ostafrika, Arabische Halbinsel
Familie	Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Standort	Hell, warm und trocken, aber ohne direkte Sommersonne
Substrat	Locker-durchlässig, z.B. Kakteenerde
Gießen	Im Sommer regelmäßig, aber nicht überwässern
Düngen	Kakteendünger
Ähnliche Pflanzen	Stapelien (Stapelia sp.) Ordensstern (Orbea sp.)

Pflege

Diese kleinen Sukkulenten gelten als sehr robust und für Anfänger geeignet.

Das größte Problem besteht in einer zu großzügigen Wässerung, was sich bei sachgemäßem Gießen ja einfach vermeiden lässt. Ansonsten muss sie einfach nur an einen geeigneten hellen Standort aufgestellt werden und belohnt ihre Pfleger mit einem üppigen dicht gedrängten Wuchs und den kuriosen Täsuchblumen, die Schmeißfliegen als Bestäuber anlocken sollen.

Substrat

Diese Pflanzen brauchen eine sehr gute Drainage und bevorzugen sandig-kiesiges Substrat. Nutze einen fertigen Substratmix für Sukkulenten oder mische selbst aus humursreicher Komposterde und mineralischen groben Bestandteilen im Verhältnis von 1:4 oder 1:3.

In der Natur wächst sie auch auf kalkhaltigen Flächen und harten Lehmböden.

Da sie ungern im feuchten Substrat stehen, bieten sich unglasierte Tontöpfe an, bei denen überschüssige Flüssigkeit auch zu den Seiten hin verdunsten kann.

Standort

Diese Sukkulenten bevorzugen einen hellen Standort ohne zu heiße Sommersonne und mögen es eher warm, auch im Winter nicht unter 10 °C.

Pflanzen der Gattung Huernia mögen es also warm und möglichst trocken.

Pralle heiße Sonne führt zu rot verfärbten Stämmchen und ist meist etwas zu viel für die kleinen Stämmchen. Besser sind mehrere Stunden helles indirektes Licht.

Obwohl sie regelmäßig gegossen werden müssen, vertragen sie keine Staunässe und sollten auch im Sommer draußen vor Regen geschützt und ohne Unterteller stehen.

Licht

Huernia gilt als relativ sonnentolerant, wächst aber auch im hellen indirekten Licht.

Als Zimmerpflanze ist ein Platz nah am Ost- oder Westfenster optimal.

Wie bei vielen Sukkulenten gleichen Typs reagiert sie auf einen sonnigen Standort mit niedrigem Wuchs und roten Sprossen, während Schattentriebe länger und grün sind.

Volle Mittagssonne ist ihnen manchmal ein bißchen zu viel, v.a. wenn sie das bislang nicht gewöhnt sind. In der Natur wachsen sie oft im Unterwuchs von Gebüschen.

Temperatur

Obwohl Huernia als halbwegs kältetolerant gilt, sollte sie nie unter 10 °C stehen und das auch nur in der Winterruhe.

Im Sommer bevorzugt sie einen warmen Standort, der vor der prallen Mittagssonne geschützt sein sollte.

Luftfeuchte

Huernia mag es eher trocken.

Gießen

Im Sommer trinken diese Pflanzen an einem warmen Standort mäßig viel. Allerdings sind sie anfällig für Wurzelfäule, so dass nur gegossen werden darf, wenn das Substrat bereits spürbar angetrocknet ist.

Als sukkulente Pflanzenart kann Huernie problemlos auch mal eine Trockenperiode überstehen. Wenn sie blühen soll, muss sie aber im Sommer regelmäßig gewässert werden.

Achte darauf nur zu gießen, wenn das Substrat fühlbar angetrocknet ist. Gieße am besten morgens, damit möglichst viel überschüssiges Wasser direkt verdunsten kann. Und entferne umgehend stehendes Wasser aus dem Übertopf

Düngen

Während der Wachstumsphase sollten Huernia-Arten regelmäßig mit Kakteendünger versorgt werden, v.a. wenn sie reichlich blühen sollen.

Achte darauf die Gaben langsam im Frühjahr hochzufahren und ab Augst wieder zu senken bis Du in der Winterruhe schließlich nicht ehr düngst.

Winterruhe

Während der Winterruhe können die Temperaturen auf bis zu 10 °C reduziert werden, dann sollte allerdings nicht mehr oder fast nicht mehr gegossen werden.

Gönne Deiner Huernia sp. während der Wintermonate einen hellen trockenen Standort und verzichte in dieser Zeit auf Düngergaben.

Umtopfen

Umtopfen fällt bei diesen eher kleinbleibenden Pflanzen nicht so häufig an, sie wachsen ohnehin gern dicht gedrängt. Allerdings solltest Du neu gekaufte Pflanzen direkt umtopfen, wenn sie bislang in handelsüblicher Blumenerde stehen.

Denn das ist Hernia sp. auf Dauer zu sauer und zu feucht.

Huernia-Arten sehen besonders schön aus in breiten Pflanztöpfen oder sogar in ornamentalen Bonsaischalen. Damit die Pflanze nicht größer und größer wird, kannst Du sie alle 2-3 Jahre in neues Substrat topfen, aber dabei den gleichen Topf behalten und evtl. Stecklinge abtrennen.

Vermehren

Vertreter dieser Gattung bilden oft flächige Rasen. Liegende Stämme haben die Fähigkeit bei Kontakt mit dem Boden schnell neue Wurzeln zu bilden. Das kannst Du Dir zunutze machen und Deine Hernia schnell durch Stecklinge und Teilung (oder versehentlich abgebrochene Stämmchen) vermehren.

Dazu einfach die Schnittstelle antrocknen lassen und das Teilstück in lockeres durchlässiges Mineralsubtrat topfen, pflegen wie bisher und das Beste hoffen.

Sogar einfach nur flach auf neues Substrat gelegte Bruchstücke neigen dazu gut anzuwurzeln!

Troubleshooting

Hier findest Du Informationen zu typischen Problemen bei dieser Pflanzenart:

Schäden

Diese Pflanzen reagieren empfindlich auf Überwässerung. Achte darauf nur dann zu gießen, wenn die Pflanze es tatschlich braucht.

Huernia ist kältetolerant, aber mag keine zu kühlen Temperaturen. Achte darauf sie nach dem Sommeraufenthalt im Freien nicht draußen zu vergessen.

Krankheiten

Manche Sorten sind anfälliger gegenüber Wurzelfäule als andere. So oder so ist Wurzelfäule durch Überwässerung oder einen nasskalten Standort das größte hausgemachte Hauptproblem, das man mit so einer Pflanze haben kann.

Schädlinge

Schmierläuse kommen bei diesen Pflanzen vereinzelt vor allem im Winter bei nicht so idealem Standort vor. Prüfe neu gekaufte Pflanzen auf einen Befall und stelle sie am besten vorerst in Quarantäne.

Informationen

Hier noch ein paar interessante Infos zu Huernia sp.:

Herkunft

Huernien kommen in Süd- und Ostafrika sowie auf der Arabischen Halbinsel vor.

Dort wachsen sie auf oft auf grasbewachsenen Hanglagen, in trockenen Gebüschen, auf Granithügeln, auf Steinböden oder in Bergregionen.

Wuchsform

Im Vergleich zu anderen Aasblumen bleiben Huernia sp. eher niedrig und die einzelnen graugrünen Stämmchen werden selten über 10 cm hoch. Wie auch bei den ähnlich gebauten Aasblumen sind auch diese Stämmchen mehrkantig und bilden große Zähne entlang der Kämme.

Blätter

Die Blätter sind bei dieser Gattung stark zurückgebildet, es handelt sich um Stammsukkulenten mit einer stark verdickten Sprossachse.

Blüte

Die wahre Pracht dieser Pflanzen liegt in den attraktiven kleinen Blüten. Nicht nur der mehr oder weniger ausgeprägte Aasgeruch, auch die Optik macht die Blütenstände ist interessant. Denn die kurz gestielten Blüten haben verwachsene Kelch und Kronblätter und sind meist auffällig rot, gelb oder braun gefärbt.

Ähnliche Arten und Varietäten

EInige der beliebtesten Huernia-Arten bilden einen auffälligen wulstigen “Rettungsring” oder “Donut” um die Öffnung der Blumenkrone herum, so zum Beispiel Huernia zebrina.

Es gibt einige Huernia-Arten, die von Pflanzenfreunden auch als Topfpflanze gepflegt werden. Da die meisten Arten eher kleinbleibend wachsen, findet man in Sammlungen oft verschiedene Arten.

• Huernia aspera bildet flächige Rasen aus kurzen Stämmchen. Die stark zurückgebildeten Blätter bilden kleine Zähnchen entlang der Stämme.
• Huernia boleana bildet haarige Blüten mit etwa 20 mm Durchmesser, die nach Aas riechen.
• Huernia brevirostris bildet die typische gelben Blüten mit vielen roten Punkten.
• Huernia confusa
• Huernia hislopii kommt in Zimbabwe and Mozambique vor und bildet leicht texturierte Blüten mit erhabenen Pünktchen.
• Huernia hystrix wächst schnell und bildet viele attraktiv geformte Blüten mit vielen Zacken.
• Huernia insigniflora bildet zweifarbige Blüten mit einem auffälligen erhabenen Ring (Annulus).
• Huernia keniensis
• Huernia laevis blüht mit filigran gezackten hellen Blüten.
• Huernia macrocarpa bildet viele sehr attraktiv geformte rote Blüten.
• Huernia oculata
• Huernia piersii hat graugrüne dicke Sprossachsen und blüht mit vergleichsweise großen getüpfelten Blüten.
• Huernia pillansii bildet viele spitze Warzen auf seinem Stamm und gleicht von Weitem einem kleinen Kaktus.
• Huernia plowesii bildet wulstige gestreifte Blüten.
• Huernia procumbens hat interessant texturierte Stämme und ungewöhnliche Blüten.
• Huernia saudiarabica hat große beckenförmige Blüten.
• Huernia schneiderana bildet fast einfarbig rote Blüten und gilt als pflegeleichte Zimmerpflanze.
• Huernia striata bildet langsam wachsende oft liegend Triebe mit grün-gelben gestreiften Blüten.
• Huernia thuretii bildet bis zu 15 cm lange Triebe, die sich häufig zu flachen Polstern verzweigen.
• Huernia verekeri bildet sehr spitz zulaufende Blütenblätter.
• Huernia volkartii
• Huernia zebrina gilt als pflegeleicht und bildet an seinen graugrünen Stämmen auffällig gestreifte Blüten. Diese Art soll keinen ganz so aufdringlichen Geruch produzieren!

Links

[1] Huernia. The Succulent Plant Page.

[2] Gardening Know How: Huernia Cactus Care: How To Grow A Lifesaver Cactus.