Stapelien (Aasblume)

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Stapelia sp.

Aasblume Stapelia

Diese Sukkulente mit aufrecht wachsenden blattlosen und verdickten Stämmen kann man prima auf der Fensterbank pflegen. Der besondere Reiz für viele Hobbygärtner geht allerdings von den namensgebenden stinkenden haarigen Blüten aus. Wer darauf keine Lust, kann ja einfach rechtzeitig die Knospen entfernen.

Steckbrief

TrivialnameAasblumen, Stapelien
Botanischer NameStapelia sp.
HerkunftSüdliches Afrika
FamilieHundsgiftgewächse (Apocynaceae)
StandortWarm, trocken und hell, aber keine direkte Sommersonne
SubstratBesonders durchlässige Kompostgemische
GießenRegelmäßig, aber nicht überwässern
DüngenSparsam, Kakteendünger verwenden
Ähnliche PflanzenOrbea, Huernia

Pflege

Aasblumen gelten als pflegeleicht.

Sie stehen gern trocken und hell und müssen nur selten gegossen werden.

Diese Sukkulenten werden vor allem für ihre namensgebende Blüte gepflegt, der Trick für Freunde exotischer Kuriositten liegt also vor allem in einer kräftigen Blütezeit.

Aasblume Stapelia Pin

Substrat

Da Aasblumen sehr anfällig gegenüber stehender Feuchte und Wurzel- und Stängelfäule sind, solltest Du ihnen ein besonders luftiges, durchlässiges und schnell trocknendes Substrat gönnen.

Grobe Gemische aus lockerer Komposterde, Tongranulat, Perlite, Quarzsand und Kies gelten als gut geeignet und schaffen die Balance aus Wasserspeicherung und Durchlässigkeit.

Standort

Als afrikanische Sukkulenten gelten Stapelien als lichthungrig.

Sie kommen wunderbar mit einem vollsonnigen Standort zurecht und mögen es gern hell und warm. Ein nach Süden ausgerichtetes Fenster gilt als optimal.

Nach draußen kann sie nur, wenn es wirklich warm und trocken ist.

Stand die Aasblume während der Winterruhe dunkler, sollte man sie erst langsam an die pralle Sonne gewöhnen.

Tipp

Im Hochsommer kannst Du die Stapelie nach draußen stellen und beobachten, wie ihre Sommerblüten mit dem unangenehmen Aasgeruch Fliegen anlocken.

Licht

Aasblumen sind lichtliebende Pflanzen, die es am liebsten hell mögen und auch direkte Sonne vertragen. Viel Licht ist außerdem essentiell für die Bildung der interessanten Blüte.

Stehen die Pflanzen viel in der Sonne, verfärben die Stämme sich rötlich.

Mehrere Stunden indirektes helles Licht oder direkte nicht zu heiße Sonne täglich gelten als optimal für Stapelien.

Temperatur

Stapelia bevorzugt warme Temperaturen und kann im Sommer auch 30 °C im Garten ab. Sie bevorzugt warme und trockene Luft.

Luftfeuchte

Im Sommer kannst Du Deine Aasblume morgens lauwarm ansprühen, sofern der Standort tagsüber schnell trocknet.

Gießen

Stapelien kommen als sukkulente Pflanzen gut mit winterlichen Trockenperioden zurecht, mögen es aber auch nicht staubtrocken. Allerdings vertragen sie ganz und gar keine Staunässe, so dass man sich hier am besten vorsichtig an die richtige Wassermenge herantastet.

Du solltest dies Pflanze sparsam bis moderat gießen, wenn das Substrat schon sichtbar angetrocknet ist.

Denn die Stapelie soll nicht gezwungen werden auf ihre Wasservorräte zurückgreifen zu müssen. Das würde ihr zu glauben geben, dass keine Ressourcen für eine Blüte zur Verfügung stehen.

Diese Pflanzen mögen es nicht, wenn ihr Wurzelballen komplett durchnässt wird!

Ein Wechsel aus kurzen Tauchbädern von unten, abtropfen und dann wieder für eine Weile trocknen lassen scheint bei manchen Pflanzenfreunden die Blütenbildung im Sommer anzuregen.

Aasblume Stapelia Bluete klein

Bei Wassermangel fallen die Seiten der 4- bis 6eckigen Stämmchen deutlich ein, bei gutem Wasserangebot saugen sich die Stämme wieder prall.

Verwende möglichst lauwarmes Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser und denk daran diese interessante Zimmerpflanze im Winter deutlich weniger zu wässern.

Düngen

Während der Wachstumsphase etwa zwischen April und September sollte sie Stapelie etwa alle 2-4 Wochen gedüngt werden. Verwende dabei einen Kakteendünger, um den besonderen Bedürfnissen dieser Sukkulente gerecht zu werden.

Eine gute Nährstoffversorgung ist bei der Pflege der Aasblume vor allem deshalb ratsam, wenn man in den Genuss der charakteristischen Blüte kommen möchte.

Während der Winterruhe solltest Du Deine Stapelien nicht mehr düngen.

Winterruhe

Zwischen Spätherbst und Frühjahr ist eine Winterruhe unbedingt erforderlich, wenn die Aasblume im nächsten Jahr blühen soll. Dabei sollten die Wassergaben sehr deutlich reduziert oder sogar komplett heruntergefahren werden und auch gedüngt wird nun nicht mehr.

Gieße nur wenig, aber verhindere ein ein einschrumpfen der Triebe.

Stelle die Sukkulente an einen möglichst hellen Standort, der trocken und nicht zu warm sein sollte. Frische 12-15 °C am Nord-Ost-Fenstergelten als optimal, unter 10 °C sollte die Temperatur nicht fallen.

Umtopfen

Im Gegensatz zu anderen Sukkulenten gelten Aasblumen als schnellwüchsig. Die Pflanzen werden also schnell groß und müssen im Vergleich häufiger geteilt oder umgetopft werden.

Da die Pflanzen nässeempfindliche Wurzeln haben, bieten sich breite unglasierte Tontöpfe und Pflanzschalen mit Drainageloch an, bei denen Flüssigkeit in alle Richtungen verdunsten kann.

Vermehren

Stapelia sollen sich gut aus reifen Samen ziehen lassen.

Auch im Frühjahr abgetrennte Stämmchen sollen sich leicht bewurzeln lassen[3].

Dazu den abgeschnittene Stamm trocknen lassen (damit sich ein Häutchen bildet, es darf kein Wasser an die Schnittfläche gelangen) und wie eine erwachsene Pflanze in durchlässiges mineralisches Sandgemisch pflanzen und nur gießen, wenn das Substrat trocken ist.

Denn auch bei Stecklingen ist zu nasses Substrat pures Gift.

Aasblume Stapelia grandiflora

Troubleshooting

Hier findest Du Informationen zu typischen Problemen bei dieser Pflanzenart:

Schäden

Besonders anfällig sind Aasblumen gegenüber zu viel Feuchtigkeit. Zu nasses Substrat und im Untertopf stehendes Wasser verzeiht sie nicht.

Überwässerung macht sich oft zu spät bemerkbar und zeigt sich durch braune oder schwarze Flecken auf den Trieben.

Und auch als Lichtpflanze reagiert sie empfindlich auf zu pralle Mittagssonne, v.a. wenn sie das nicht gewohnt ist. Dann kann es zu unattraktiven Flecken durch Sonnenbrand kommen.

Krankheiten

Wie so ziemlich alle Sukkulenten verträgt auch die Stapelie gar keine nassen Füße und neigt bei Überwässerung und schlechtem Winterstandort zu Pilzinfektionen (Fleckenkrankheit, black spot disease), Wurzel- und Stängelfäule, die fatal verlaufen können.

Die beste Prophylaxe ist ein guter Standort, ein durchlässiges Substrat und ein flexibler Gießrhythmus, bei dem die Pflanze nur gegossen oder getaucht wird, wenn das tatsächlich notwendig ist.

Einmal befallene Pflanzen sind oft nicht mehr zu retten.

Bekommst Du sehr früh mit, dass Deine Stapelie unter Nassfäule leidet, kannst Du einen Rettungsversuch unternehmen, indem Du möglichst pathogenfreie Stecklinge weit entfernt von der faulen Stelle an der Pflanze entnimmst, trocknen lässt und in komplett neuen Töpfen und neuem Substrat in Quarantäne stellst und versuchst ne zu bewurzeln.

Schädlinge

Achte darauf gesunde Pflanzen zu kaufen und Deine Topfpflanzen optimal zu versorgen. Das gibt hnen die besten Chancen sich gegen Plagegeister zur Wehr zu setzen.

Diese Schädlinge kommen bei der Aasblume gelegentlich vor:

  • Schmierläuse: Diese kleinen Pflanzensauger zählen zu den Schildläusen und zeigen sich als weiß beflockte oder behaarte Pünktchen, die beim wegwischen einen schmierigen Film hinterlassen.

Pilzinfektionen bei Stapelien entstehen vor allem infolge von Läusebefall, da die Erreger durch die EInstichstellen eindringen können.

Informationen

Hier noch ein paar interessante Infos zu Stapelien:

Herkunft

Das natürlich Verbreitungsgebiet der Stapelien liegt im südlichen Afrika. Dort wachsen sie oft im Unterwuchs von Gebüschen im indirekten Sonnenlicht.

Wuchsform

Die Stapelien haben blaugrüne sukkulente Stämmchen, die oft ein bißchen verzweigt wachsen. Der Durchschnitt der Stämme ist meist viereckig. Manchmal bildet ein Stamm auch liegende Ausläufer.

Zimmerpflanzen werden selten höher als 20-30 cm, dafür können Stapelien recht breit und klumpig wachsen.

Blätter

Statt Blättern leisten sich diese Aasblumen eine verdickte Sprossachse. An Knotenpunkten recken sich sehr kleine, spitze und fein behaarte Spitzen und Schuppenblättchen nach oben, die Rudimente des einstigen Blattwerks.

Blüte

Der Blütenstand zeigt sich im Sommer in Form von weniger oder sogar nur einer einzelnen roten oder gelben Blüte, die meist nahe am Substrat sitzt und ab und zu gestielt ist. Sie hat fünf Kronblätter, die an der Basis verwachsen sind.

Die Aasblume erhält ihren Namen durch die interessanten großen Blüten, die einen unangenehmen Geruch verströmen, der mehr oder weniger süßlich, reif und aasig duftet. Die fleischigen Blütenkronblätter sind oft flaumig behaart und haben eine runzelige Textur und sind oft bunt gebändert.

Der Geruch ahmt die Tätigkeit von Verwesungsbakterien nach und verströmt eine stinkende Mischung aus allerhand Fäulnisdüften[4].

Es handelt sich um eine so genannte Täuschblume, die versucht sich als Eiablageort für Schmeißfliegen  attraktiv zu machen und sich deshalb als Kadaver tarnt.

Den Zierwert so einer Kuriosität werden also vermutlich nur echte Exotenfreunde zu schätzen wissen!

Um die Blüte bei einer Zimmerpflanze anzuregen, muss diese Pflanzenart unbedingt eine Winterruhe einlegen!

Ähnliche Arten und Varietäten

Es gibt nur wenige Aasblumen, die als Zimmerpflanzen kultiviert werden.

Pflanzen der Gattung Orbea galten früher als verwandt mit den Stapelien, werden aber heute in eine andere botanische Familie einsortiert.

Dafür sind gleich eine ganze Reihe verschiedener Stapelia-Arten als Pfleglinge für die Fensterbak bekannt:

  • Stapelia hirsuta blüht mit sehr haarigen Blüten, die oft gelb oder rot gestreift sind.
  • Stapelia leendertziae bildet glockenförmig verwachsene rötliche Blüten.
  • Stapelia leendertziae f. cristata weist wellenartig verschmolzene Stämme auf.
  • Stapelia gigantea bildet eine riesige gelbliche Blüte im Sommer, die rötlich gebändert ist einen Rand aus weißen Fransen hat. Definitv ein Hingucker, der ursprünglich in Süd-Ost-Afrika beheimatet ist.
  • Stapelia grandiflora stammt aus Südafrika und bildet große rot Blüten mit weißer Behaarung.
  • Stapelia divaricata wächst langsam und hat rosa-fleischfarbene Blüten.
  • Stapelia flavopurpurea bildet kleine gelb-rötliche Blüten ohne den typischen Aasgeruch.
  • Stapelia lepida
  • Stapelia gettleffii
  • Stapelia asterias
  • Stapelia clavicorona
  • Stapelia engleriana
  • Stapelia glanduliflora
  • Stapelia mutabilis
  • Stapelia obducta
  • Stapelia olivacea
  • Stapelia paniculata subs. scitula
  • Stapelia rufa
  • Stapelia schinzii
  • Stapelia schinzii var. angolensis
  • Stapelia schinzii var. bergeriana
  • Stapelia similis
  • Stapelia unicornis
  • Stapelia villetiae

Aasblumen-FAQ

Hier ein paar Antworten zu Euren Fragen rund um Zimmerpflanzen der Gattung Stapelia sp.:

Sind Stapelien für Anfänger geeignet?

Ja, denn sie gelten als pflegeleicht und sind ideal für Pflanzenfreunde, die einen hellen trockenen Standort bieten können und es schaffen ihre Sukkulenten nicht übertrieben viel zu gießen.

Sind Stapelien giftig?

Diese sukkulenten Pflanzen gehören zu den Hundsgiftgewächsen und bilden einen farblosen Milchsaft, der reizend oder giftig auf Menschen oder Haustieren wirken könnte.

Links

[1] Stapelia. The Succulent Plant Page.

[2] Sukkulenten-kaufen.de: Allgemeine Stapelia Pflege.

[3] Mr. Plant Geek: Why everyone should grow stapelia plants.

[4] Karlsruher Institut für Technologie: Stapelia grandiflora – die Aasblume