Zwergkaktus (Rebutia)

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Rebutia sp.

Steckbrief

Trivialname	Zwergkaktus, Rebutie, Krankkaktus, Kronenkaktus
Botanischer Name	Rebutia sp.
Herkunft	Bolivien, Argentinien
Familie	Kakteengewächse (Cactaceae)
Standort	Sonnig und trocken
Substrat	Kakteenerde
Gießen	Kakteen gießen
Düngen	Kakteendünger
Ähnliche Pflanzen	Bauernkaktus, Weingartia, Cintia, Aylostera, Mediolobivia, Sulcorebutia

Pflege

Diese kleinenblühwilligen Kaktusgewächse zählen zu den beliebten Gattungen unter den Mini-Kakteen. Sie sind pflegeleicht, müssen aber wie viele andere Kakteen auch mit Bedacht gegossen und im Winter kühl und trocken gepflegt werden.

Substrat

Verwende durchlässige Kakteenerde mit groben mineralischen Anteilen. Diese Pflanzen kommen mit schwach sauren und neutralen Böden gut zurecht.

Spezialerden für Sukkulenten sind grob strukturiert und lassen Luft an die Wurzeln, trocknen schneller und enthalten weniger organisches Material und sind daher besser geeignet als normale Blumenerde.

Standort

Diese kleinen Kakteen dürfen gern hell und sonnig stehen. Im Sommer kann man Rebutia ach draußen pflegen, wenn man sie vor Regen schützt.

Am Fensterbrett reckt er sich manchmal dem Licht entgegen, deshalb dreh das Pflänzchen ab und an mal ein Stück.

Licht

Rebutia steht gern sehr hell und gilt als lichthungrig. Ein vollsonniges Südfenster oder ein Westfenster ist ideal. Ein bißchen Halbschatten wird toleriert, aber vermeide Beschattung durch Bäume oder Jalousien vor dem Fenster.

Allerdings stehen sie auch am Naturstandort oft nicht allzu vollsonnig und sollten auch bei uns im Hochsommer vor zu sengender Mittagssonne geschützt werden.

Temperatur

Rebutia stammen aus Höhenlagen und wachsen in den Anden Südamerikas.

Sie sind wärmetolerant und wachsen gut bei normalen Temperaturen zwischen 20 und 30 °C, fühlen sich aber bei allzu großer Hitze nicht so wohl. Vermeide vor allem einen zu heißen und stickigen Standort und achte auf eine gute Belüftung.

Diese Pflanzen vertragen auch kühlere Temperaturen, so lange sie trocken stehen. Und auch eine starke Nachtabsenkung gilt als unproblematisch.

Luftfeuchte

Die meisten Kakteen kommen mit trockener Raumluft zurecht und müssen nicht angesprüht werden. Im Zweifelsfall mögen sie es eher zu trocken als zu feucht.

Gießen

Rebutia ist wie viele Kakteengewächse anfällig gegenüber stehender Nässe und reagieren empfindlich auf Überwässerung.

Prüfe daher vor jedem Gießen, ob das Substrat wirklich abgetrocknet ist.

Gieße immer nur dann, wenn das Substrat Gelegenheit hatte gut zu trocknen. Prüfe an der Oberfläche und an der Drainageöffnung, ob der Kaktus tatsächlich Wasser braucht.

Gieße oder tauche das Substrat, bis die Kakteenerde und der Wurzelballen mäßig befeuchtet sind.

Bei einzelnen Minikakteen in kleinen Töpfen verdunstet Wasser natürlich schneller als bei größeren gruppenbildenden Arten. Statt eines festen Gießintervalls solltest Du immer bedarfsgerecht gießen.

Düngen

Verwende speziellen Kakteendünger zur Versorgung Deiner Rebutia.

Im kargen Substrat dieser nässeempfindlichen Pflanzen ist nur wenig organisches Material enthalten. Eine umfassende Ergänzung dieses eher kargen Nährstoffangebots sorgt für kräftiges Wachstum und fördert die Blüte.

Direkt nach der Winterpause solltest Du jedoch am besten 1-2mal ohne Dünger gießen, um das junge Wurzelwachstum erstmal nicht zu überfordern.

Winterruhe

Von Oktober bis zum Frühjahr wachsen Rebutia mangels Sonnenlicht nicht mehr gut, da unsere europäischen Winter dafür zu dunkel sind.

In dieser verordneten Wachstumspause werden die Kakteen am besten in einem kühlen Temperaturbereich überwintert. Die optimale Wintertemperatur für diese Trockenruhe liegt im Bereich von etwa 5-12 °C.

Für die Blütenbildung ist eine mehrmonatige kühle und trockene Winterruhe bei diesen Pflanzen übrigens ganz enorm wichtig.

Stelle den kleinen Kaktus an einen geschützten, kühlen, luftigen, trockenen und möglichst hellen Ort, z.B. im Treppenhaus, in eine frostgeschützte Garage oder an einem Kellerfenster. Nur warm, feucht und muffig darf es nicht sein!

Gießen kannst Du nun auf ein absolutes Minimum oder am allerbesten ganz herunterfahren.

Und auch gedüngt werden Rebutia im Winter nicht mehr. Stehen die Kakteen wirklich absolut trocken, sollen sie übrigens sogar Temperaturen bis 0° C tolerieren können.

Sobald es draußen wieder heller bzw. am Fenster wieder wärmer wird, stellst Du diesen Kaktus wieder heller.

Dusche Deine Kakteen im März einmal ganz kurz komplett nass ab. Das erweckt sie aus dem Winterschlaf, regt das Wachstum an und befreit sie von Staub.

Nun wartest Du eine Woche bis zum ersten richtigen durchdringenden Gießen und kannst dann normal weiter pflegen und auch wieder graduell die Düngergaben hochfahren.

Rückschnitt

Ein Rückschnitt ist bei so winzigen Säulen- und Kugelkakteen nicht notwendig.

Umtopfen

Kakteen müssen nicht sehr häufig umgetopft werden. Wenn es doch mal fällig ist, findest Du hier gute Tipps.

Darüber hinaus gibt es viele gute Gründe eine Rebutia in ein geeignetes Substrat und Pflanzgefäß umzutopfen.

Kleine gruppenbildende Arten sehen z.B. in einem breiten Pflanzgefäß sehr schön aus. Einige Arten dieser Gattung bilden jedoch eine verdickte Rübenwurzel und freuen sich über einen etwas tiefen Topf.

Unglasierte Tontöpfe helfen dabei Wasser schnell aus dem Substrat verdunsten zu lassen.

Und in allen Fällen sollte der Blumentopf eine besonders gute Drainage aufweisen.

Vermehren

Viele dieser Arten verzweigen sich an der Basis und bilden reichlich Seitensprosse, die sich entnehmen und leicht bewurzeln lassen.

Zusätzlich kann man Samen dieser lichtkeimenden Pflanzen unter warmen und feuchten Bedingungen gut im Frühjahr ziehen. Achte auf ein ausreichend großes Gefäß, denn kleine Kakteen werden nicht gern sofort umgepflanzt.

Troubleshooting

Hier findest Du Informationen zu typischen Problemen bei dieser Pflanzenart:

Schäden

Diese winzigen Kakteen sind sehr anfällig gegenüber Fäulniserregern. Achte darauf sie nie zu überwässern. Denn bei solch kleinen Kakteen ist nicht mehr viel zu retten bis Du einen so groben Pflegefehler bemerkst.

Stellst Du sie im Frühjahr oder Sommer zu unvermittelt in direktes Sonnenlicht, kann es zu oberflächlichen Verbrennungen kommen. Sonnenbrand zeigt sich in Form braun-schwarzer Flecken und ist leider irreparabel. Gib diesen Pflänzchen also besser Zeit sich langsam ans Licht zu gewöhnen und stelle sie nie in die glutheiße Mittagssonne.

Schädlinge

Rebutia ist nicht anfällig für Schädlingsbefall, dennoch können Plagegeister vorkommen, v.a.:

• Spinnmilben

Informationen

Hier noch ein paar interessante Infos zu Rebutia-Kakteen

Herkunft

Diese trockentoleranten Pflanzen stammen aus Südamerika und wachsen in Argentinien und Bolivien oft in Höhenlagen im Bereich der östlichen Anden. Es handelt sich also um Gebirgspflanzen, die oft in trockenem Buschland, Steppen und Wäldern vorkommen.

Wuchsform

Die Wuchsformen sind in dieser Gruppe sehr divers und heterogen.

Denn es herrscht so ein bißchen Chaos, welche Gattungen jetzt eigentlich zu Rebutia gehören. So umfasst diese Gattung nach neueren molekulargenetischen Untersuchungen auch Kakteen, die bislang zu Aylostera, Digitorebutia, Sulcorebutia oder Weingartia zählten.

Es handelt sich um wirkliche Minis unter den Kakteen, die flach kugelförmig bis säulenförmig wachsen. Viele Arten sind gruppenbildend und wachsen als kleine Polster.

Dornen

Statt glattem Wuchs mit deutlich erkennbaren Rippen sind diese Pflänzchen komplett mit spiralförmig angeordneten Höckern überdeckt, auf denen die Areolen mit den Dornen sitzen. Die Dornen sind ebenfalls sehr variabel geformt und oft weich und borstenartig.

Blüte

Die trichterförmigen Blüten bei den tagblühenden Rebutia sind besonders groß und üppig. Sie erblühen im Frühjahr oder Sommer meist in gelber oder orangeroter Farbe. Aber auch weiße oder rosa Blüte kommen vor.

Oft entspringen die zahlreichen Blüten nicht oben auf Scheitel, sondern seitlich oder aus der Sprossbasis heraus. Die Blütenröhren sind i.d.R. mit kleinen Schuppen besetzt.

Rebutia-Sorten

Da diese kleinen Kakteen mit den schönen großen Blüten schon lange von Liebhabern kultiviert werden, sind viele verschiedene Rebutia-Hybriden und Varietäten im Umlauf, z.B.:

• Rebutia ‘Amber’
• Rebutia ‘Apricot Ice’
• Rebutia ‘Carnival’
• Rebutia ‘Orange Ice’
• Rebutia ‘Red’
• Rebutia ‘Stardust’
• Rebutia ‘Sunrise’

Rebutia-Arten

Diese Gattung umfasst sehr vielfältig geformte Kakteen und variiert stark im Aussehen.

Es ist immer noch ein bißchen unklar, welche der vielen verwandten Gattungen und Arten der Andenkakteen nun tatsächlich offiziell zu den Rebutien zählen und welche nicht.

Wir können aber davon ausgehen, dass es sich bei vielen kultivierten Arten wahrscheinlich eher um viele Varietäten, Zuchtformen und Synonyme als um viele verschiedene botanische Arten handelt.

Folgende Liste ist also unvollständig und umfasst nicht alle der momentan anerkannten etwa 30 Arten dieser schönen Gattung:

Rebutia albiflora

Diese Art verdankt ihren Namen den weißen Blüten, die manchmal einen rötlichen Mittelstreifen ausbilden. Rebutia albiflora stammt aus Bolivien und bildet Polster aus sehr kleinen Sprossen.

Rebutia brunnescens

Diese Art wurde nach ihrer dunklen bräunlich-violetten Farbgebung benannt. Auch Areolen und Dornen sind bräunlich gefärbt. Diese ARt blüht i.d.R. mit roten Blüten, die zur Mitte hin heller werden.

Rebutia canigueralii

syn.: Sulcorebutia canigueralii, Sulcorebutia rauschii, Sulcorebutia tarabucoensis, Weingartia pulchra, etc.

Das ist eine dieser Arten, für die eine absurd hohe Anzahl an Synonymen im Umlauf sind. Ebenso variabel sind die Wuchsformen und Blühfarben dieser miniaturisierten Kakteen aus Bolivien.

Rebutia deminuta

syn.: Rebutia kupperiana

Eine pflegeleichte Rebutia-Spezies, die meist etwas höher als breit wächst. Sie wird dabei nur 10 cm hoch, kann aber durch zahlreiche Seitensprossen kleine Gruppen bilden.

Im Sommer blüht sie von der Basis aus mit etwa 3 cm langen trichterförmigen orangeroten Blüten.

Rebutia einsteinii

Die kleinen Sprosszylinder dieser Art besitzen eine Rübenwurzel. Diese Pflanzen bilden überdurchschnittlich große gelbe Blüten.

Rebutia fiebrigii

syn.: Rebutia albipilosa, Neobesseya, Aylostera

Diese kleinen kugeligen Kakteen gönnen sich relativ lange borstenartige Dornen, die in Büscheln von 30-50 Stück aus den Areolen wachsen. Die gelben oder orangen Blüten treten wie fast immer bei Rebutia-Kakteen aus der unteren Sprosshälfte hervor.

Rebutia heliosa

Diese kugeligen Mini-Kakteen wachsen einzeln oder mit vielen kleinen Seitensprossen. Sie bilden auffällig große orange Blüten an der Stammbasis.

Rebutia kieslingii

Diese kleinen Gebirgskakteen aus Argentinien bilden lachsfarbene Blüten aus. Sie sind üppig und relativ weich bedornt.

Rebutia marsoneri

syn.: Rebutia krainziana

Diese winzigen Kakteen bilden einzelne Sprosse, die einer oben plattgedrückten Kugel mit Wuchshöhen von nur 4-5 cm gleichen. Sie wachsen in Höhenlagen von über 2000 Metern.

Die Blühfarbe reicht bei dieser Art von gelb über orange zu rot. Niedrige Höcker mit braun-weißen Areolen und borstenartigen Dornen winden sich entlang von 18 Rippen spiralig um die kugeligen Sprosse.

Rebutia minuscula

syn.: Rebutia grandiflora, Rebutia senilis

Die graugrünen Kugelsprosse sind rundlich und abgeflacht. Mit 50 mm Durchmesser machen sie nicht viel her, bilden aber schon bald dichte Gruppen aus eng stehenden Seitensprossen. Diese argentinischen Kakteen wachsen in Höhenlagen über 1700 Metern.

Die bräunlichen Areolen sitzen auf den dicht gewachsenen Höckern, dort entspringen auch die sehr feinen und kurzen Dornen dieser Rebutia-Art. Die Blühfarbe ist sehr variabel und reicht von weiß über gelb zu rot.

Rebutia muscula

syn.: Aylostera muscula

Eine dicht und kurz bedornte Kakteenart mit schönen orangenen Blüten.

Rebutia perplexa

Diese Art wächst in dichten Polstern aus winzigen zylindrischen Sprossen. Ihre Areolen sind bräunlich-filzig bestachelt und die Blüten wie gewohnt riesig im Verhältnis zur Pflanze.

Rebutia pulvinosa

Eine gruppenbildende kleine Kakteenart aus Bolivien. Die kreisrunden Areolen entlang der Höcker besitzen relativ kräftige Mittel- und Randdornen. Die Blütenfarbe reicht von Orangegelb zu einem hellen Orange.

Rebutia pygmaea

Diese Art bildet meist keine großen Gruppen, so dass die nur 60 mm hohen kugeligen bis zylindrischen Sprosse auch mal einzeln wachsen. Die Minikakteen bilden eine verdickte Wurzel und weisen eine sehr variable Blütenfarbe auf, die bei einzelnen Exemplaren von Gelb über Orange zu Rosa und sogar Violett reicht, manchmal schön geflammt.

Rebutia hoffmannii

syn.: Aylostera, Rebutia spinosissima

Die kleinen Sprosse wachsen kugelförmig bis abgeflacht kugelförmig. Sie sind überzogen mit spiralförmig angeordneten Höckern und besitzen weiße Areolen. Bei dieser Art kann man kräftige Mitteldornen von borstenartigen Randdornen unterscheiden, was bei der Gattung Rebutia sonst nicht immer gelingt.

Auch diese Pflanzen blühen orange bis rot.

Rebutia wessneriana

Mit einem Durchmesser von bis zu 80 mm gehört diese Art schon fast zu den Riesen unter den Rebutia-Kakteen. Die 2 cm langen Dornen sind ziemlich steif und greifen ineinander. Seitlich am Spross entspringen die Blüten, die meist rot bis Dunkelrot gefärbt sind.

FAQ

Hier ein paar Antworten zu Euren Fragen rund um die Pflege von Rebutia:

Links

[1] World of Succulents: How to care for Rebutia. https://worldofsucculents.com/how-to-grow-and-care-for-rebutia/

[2] Christiane M. Ritz, Ludwig Martins, Rainer Mecklenburg, Vadim Goremykin and Frank H. Hellwig: The molecular phylogeny of Rebutia (Cactaceae) and its allies demonstrates the influence of paleogeography on the evolution of South American mountain cacti. In: American Journal of Botany. Band 94, 2007, S. 1321–1332. https://doi.org/10.3732/ajb.94.8.1321

[3] The IUCN Red List of Threatened Species 2017: Species Rebutia.