Zimmerfarne pflegen: Farne als Zimmerpflanzen

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Wie pflegt man einen Farn im Zimmer? Die Pflege von Farnen in der Wohnung ist eigentlich ganz einfach, wenn Du auf ein paar Dinge achtest. Lies hier unsere Tipps rund um Zimmerfarn-Pflege und -Standort.

Zimmerfarne pflegen Pin

Typen von Zimmerfarnen

Die Wedel der Farne sind gestielt mit ganzen oder gefiederten Blattspreiten. Je nach Farn gibt es erhebliche Unterschiede in der Form und Größe der Wedel.

Manche Zimmerfarne haben ganzrandige und teils sehr lange Wedel, andere sind eher feinblättrig, gelappt oder stark gefiedert. So ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Hier einige Arten, die sich zur Pflege von Farnen im Haus eignen:

Obwohl Farnpflanzen zu verschiedenen botanischen Familien gehören und fast weltweit verbreitet sind, weisen sie einige gemeinsame Merkmale auf.

Besonders Arten aus tropischen und subtropischen Gebieten eignen sich gut zur Pflege von Farnen im Topf (selten auch aufgebunden), da sie die gleichmäßige Wärme unserer Innenräume zu schätzen wissen.

Zimmerfarne pflegen Wedel

Standort für Farne

Der richtige Standort ist wichtig bei der Farnpflege im Zimmer. Die meisten Zimmerfarne gedeihen gut bei Raumtemperatur, sie mögen helle absonnige bis halbschattige Standorte und eine erhöhte Luftfeuchte.

Hier erfährst Du, auf was Du alles achten solltest:

Licht

Farne mögen in der Regel helle bis halbschattige Standorte ohne direkte Sonne.

Einige Arten wachsen am Naturstandort gern als Epiphyten hoch oben in Astgabeln oder an Baumrinde anhaftend.

Diese Arten vertragen auch absonnige helle Standorte.

Zimmerfarne pflegen Licht

Terrestrische Farne hingegen findet man häufig im Unterwuchs von feuchten Wäldern. Diese Arten sind besser an lichtarme Standorte angepasst.

Vor allem diese schattentoleranten Bodenfarne können auch an dunkleren Fleckchen gedeihen, die für viele andere Zimmerpflanzen ungeeignet sind

Ganz im Gegenteil, kaum ein Zimmerfarn mag direktes Sonnenlicht, die zarten Farnblättchen verbrennen durch direkte Sonneneinstrahlung schnell.

Höchstens etwas milde Morgen- und Abendsonne oder ganz flach einfallende Wintersonne wird toleriert. Nordfenster hingegen sind oft bestens geeignet.

Zimmerfarne pflegen Femster

Um bei rosettenartig wachsenden Topffarnen ein rundes Wachstum zu erreichen, solltest Du den Topf immer mal beim gießen ein bißchen drehen. So kannst Du einen einseitigen Wuchs zur Lichtquelle hin zu vermeiden.

Temperatur

Zimmerfarne gedeihen gut bei Raumtemperatur, ideal sind meist 18-25 °C.

Im Winter vertragen viele Farnarten auch mal Temperaturen um die 10-15 °C. Dann stellen allerdings auch tropische Arten das Wachstum ein und ruhen.

Zimmerfarne pflegen Temperatur

Luftfeuchte

Fast alle Farne stehen gern in feuchter Luft, zum Beispiel im Badezimmer. Trockene Luft führt schnell zu trockenen Blattspitzen.

Nur wenige Zimmerfarne wie zum Beispiel Davallia, gedeihen langfristig bei trockener Luft. Die allermeisten Arten bevorzugen allerdings ein feuchtes Mikroklima.

Da Zimmerfarne hohe Luftfeuchte bevorzugen, solltest Du vor allem bei wärmeren Temperaturen etwa ab 22 °C daran denken nun häufig zu sprühen.

Zimmerfarne pflegen Luftfeuchte

Verwende dazu am besten zimmerwarmes kalkarmes Wasser und am besten eine feine Düse, die feinen Sprühnebel erzeugt. Auch in der Nähe der Pflanze platzierte Schalen mit Kieseln und Wasser machen Deinen Farn glücklich.

Pflegst Du Deinen Farn hängend, dann gönne ihm eine großen Hängekorb mit feuchten Kieseln, in denen Du seinen eigentlichen Pflanztopf steckst. So musst Du nur einfach immer mal Wasser in den “schwebenden Untersetzer” nachgießen.

Substrat für Zimmerfarne

Epiphyten haben am Naturstandort ja offensichtlich keine Probleme mit stehender Nässe. Aber auch Erdfarne findet man in der Regel in eher lockeren und durchlässigen Böden.

Zimmerfarne pflegen Substrat

Obwohl wilde Farne ja gern auch mal in Feuchtwäldern und Sümpfen vorkommen, mögen Zimmerfarne daher so gar keine Staunässe.

Achte also darauf, dass der Topf Deines Farns unten nie im Wasser steht, vor allem wenn Du seinen Topf für mehr Luftfeuchte in wassergefüllte Kiesschale stellst.

Um eine gute Drainage zu gewährleisten, kannst Du vor dem Eintopfen grobe Tonscherben oder Kieselsteine unten ins Pflanzgefäß legen.

Das Substrat für die Pflege von Zimmerfarnen sollte reich an organischem Material sein. Viele Farne mögen leicht saure Böden (ca. pH 5-6) und gedeihen prächtig in humusreicher Komposterde mit etwas Sand, Lauberde und Torf.

Zimmerfarne pflegen Erde

Für die meisten Farne reicht schon hochwertige mittelgrobe Blumenerde. Manche Farnfreunde pflegen ihre Schützlinge aber auch in Spezialerde für Moorbeetpflanzen, Hortensienerde, Rhododendronerde oder Palmenerde.

Zimmerfarne umtopfen

Beachtest Du alle Farne-Pflegetipps, sind viele Farnarten ziemlich schnellwüchsig. Dennoch solltest Du sie immer nur bei Bedarf umtopfen.

Das ist dann der Fall, wenn sich Rhizome oder Wurzeln an der Substratoberfläche zeigen oder über den Rand des Zopfs hinauswachsen. Das ist in der Regel alle 1-3 Jahre der Fall.

Die beste Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr, bevor Du neues Wachstum störst. So hat der Farn eine ganze Saison Zeit sich an sein neues Zuhause zu gewöhnen.

Zimmerfarne pflegen Topf

Eine Ausnahme ist verschlämmtes Substrat. Denn Staunässe kann die Wurzeln Deines Farns irreversibel schädigen. In diesem Fall solltest Du den Farn sofort trocken legen, faule Wurzeln abtrennen und ihn in neues Substrat umsetzen.

Die meisten Farne bilden kein allzu tiefes Wurzelwerk. Einige Arten bilden hingegen ein (halb-)oberirdisches Rhizom.

Willst Du Deinen Zimmerfarn im Topf pflegen, pflanze ihn am besten in eine flache breite Schale oder einen eher breiten als hohen Topf. So können sich die Wurzel gut in alle Richtungen ausbreiten und die Erde verdichtet nicht so leicht.

Zimmerfarne pflegen umtopfen

Auch Hängeampeln sind bestens zur Pflege von Farnen im Haus geeignet und kommen dem kriechend-überhängenden Wuchs dieser Pflanzen entgegen.

Einige epiphytische Arten wie Nestfarne, Schwertfarne oder Geweihfarne gedeihen besonders schön, wenn sie auf Rinde oder Sphagnum aufgebunden kultiviert werden. Dies erfordert aber unter Umständen häufigeres Gießen.

Zimmerfarne gießen

Die Wassergaben sind ein wichtiges Thema bei der Zimmerfarn-Pflege.

Farnwedel verdunsten viel Wasser, sie müssen ab dem Frühsommer oft und reichlich gewässert werden, um das auszugleichen. Farne reagieren zudem empfindlich auf Trockenheit, ihr Wurzelballen darf nie austrocknen.

Nur bei wenigen Arten oder bei Pflege in den kühleren Monaten sollte der Erdballen vor der nächsten Wassergabe merklich antrocknen.

Zimmerfarne pflegen Wasser

Taste Dich vorsichtig an den optimalen Gießrhythmus heran und gieße nicht aus Sorge zu oft. Lieber einmal zu wenig als einmal zu viel.

Farne mögen in der Regel eine gleichmäßig feuchte, aber keine tropfnasse Pflege. Und besonders wichtig ist ein flotter Wasserabzug nach dem Gießen.

Zimmerfarne pflegen Giessen

Gieße kalkarm, zum Beispiel mit Regenwasser oder abgestandenem oder gefiltertem Leitungswasser. Gieße Deinen Farn von oben ins Substrat bis deutlich Wasser in die Unterschale läuft.

Lasse ihn etwa 15-20 Minuten mit Wasser im Untertopf stehen, damit überschüssiges Wasser von der Erde aufgesaugt werden kann. Vergiss nicht, restliches Wasser dann abzuschütten, damit Dein Farn keine nassen Füße bekommt.

Zimmerfarne düngen

Wer seine Farnpflanze pflegen möchte, kommt um das Thema Dünger nicht herum. Aber keine Sorge, einen Farn als Zimmerpflanze düngen ist ganz einfach. Denn diese opulenten Blattschmuckpflanzen sind äußerst genügsam.

Geeignet ist vor allem ein stickstoffreicher Volldünger für Grünpflanzen, der den Farn mit Nährstoffen für schönen Blattwuchs versorgt.

Zimmerfarne pflegen Habitus

Verdünne den Dünger Deiner Wahl um mindestens 50% und gieße nur alle 2-8 Wochen mal mit schwach konzentrierter Düngelösung.

Denn die dünnen Wurzeln der Farne sind humusreiche Böden gewöhnt und reagieren empfindlich auf zu viele freie Salze im Substrat. Achte daher nach Düngergaben darauf den Farn nicht ausgerechnet jetzt eintrocknen zu lassen.

Steht Dein Farn in einem nährstoffarmen Substratmix, muss er für ein kräftiges Wachstum tendenziell häufiger gedüngt werden. Exemplare in Komposterde brauchen weniger. Passe das Düngeintervall also an das Substrat Deines Farns an.

Es gibt aber auch einige spezielle Farndünger, die bereits verdünnt sind und gemäß Herstellerangaben verwendet werden können.

In den Wintermonaten werden die Düngergaben nochmal deutlich reduziert oder ganz eingestellt. Denn die Farne stehen jetzt in der Regel kälter und lichtärmer, so dass sie kaum noch wachsen und entsprechend wenig Dünger brauchen.

Beim Ein- oder Umtopfen kannst Du alternativ organische Mineraldünger wie Knochenmehl oder Hornspäne ins Substrat einarbeiten.

Diese werden langsam von Mikroorganismen zersetzt und versorgen den Farn als Langzeitdünger mit Nährstoffen, zusätzliches Düngen ist dann erstmal nicht mehr notwendig.

Zimmerfarnpflege im Winter

Muss man einen Zimmerfarn überwintern?

Nun, da es sich meist um tropische Zimmerpflanzen handelt, durchlaufen die Pflanzen bis auf wenige Ausnahmen keinen saisonalen Wachstumszyklus.

So lange sie ausreichend Licht und Wärme abbekommen, versuchen sie ganzjährig zu wachsen und neue Wedel auszubilden, die zu Beginn als eingerollte Gebilde im Zentrum der Pflanze erscheinen.

Zimmerfarne pflegen Blatt

Allerdings gehen viele Farne in unseren Breitengraden durch Lichtmangel und kühle Standorte mit 10-15 °C von sich in eine Ruheperiode über.

Es macht manchmal Sinn den Farn im Winter an einen anderen Standort umzusiedeln. Denn trockene Heizungsluft oder kühle Winterluft beim Lüften bekommt ihnen nicht.

Je nach Standort gedeiht Dein Zimmerfarn also im Winter ein bißchen weiter oder nicht so wirklich. Pass auf, die Wassergaben entsprechend anzupassen.

Wenn Dein Farn im Winter nicht wächst, dann braucht er auch nur noch gerade so viel Wasser, dass die vorhandenen Blätter nicht welken.

Zimmerfarne vermehren

Farne lassen sich je nach Art durch Ausläufer, Teilung oder Sporen vermehren. Denn Farne sind zwar Blattpflanzen, sie bilden aber weder Blüten noch Samen.

Die geschlechtliche Fortpflanzung von Farnen erfolgt über Sporen, welche in verschieden geformten und angeordneten Sporenbehältern (oder Sori) an der Unterseite der Farnwedel heranreifen.

Zimmerfarne pflegen Sporen

Sporenkapseln sind oft von einem dünnen Blatthäutchen bedeckt, dass bei Sporenreife trocknet und abfällt. Da Farne einen Generationenwechsel durchlaufen, kann bis zur Reife eines neuen Farns allerdings viel Zeit vergehen.

Bringst Du ausreichend Geduld mit, kannst Du es ja mal probieren:

Trenne ein Fiederblatt mit reifen Sporenbehältern von der Pflanze ab und lege es auf feuchte sterile Anzuchterde, meist ein Gemisch aus Laub- oder Torferde.

Bei hoher Luftfeuchte und einer Bodenwärme von etwa 25 °C keimen die Sporen meist nach 2-3 Monaten. Decke Deine Anzuchtbox mit einem Plastikbeutel ab. Achte auf Öffnungen, um Schimmelbildung auf dem Substrat vorzubeugen.

Du erinnerst Dich, dass ich gerade den Generationenwechsel der Farne erwähnt habe, ja? Denn aus den Sporen wächst nicht direkt eine neue Farnpflanze, sondern erstmal ein ganz unscheinbares flaches Prothallium.

Diese winzigen Prothallien zeigen sich als dünner moosartiger grüner Belag auf dem Substrat. Erst diese Zwischengeneration bildet echte Geschlechtszellen, die flüssiges Wasser im Boden benötigen, um sich zu finden und zu befruchten.

Eine lange Zeit später schließlich keimen aus den befruchteten Keimzellen wieder neue Farnpflanzen. Wachsen diese kräftig heran, kann man sie vereinzeln und an einem warmen und hellen Ort bei weiterhin hoher Luftfeuchte weiterpflegen.

Zimmerfarne pflegen Baby Farn

Junge Farne brauchen dauerfeuchtes Substrat und sind nicht trockentolerant.

Sie reagieren empfindlich auf Überwässerung. Und erst kräftige Pflänzchen ab 5 cm können erstmals mit sehr schwachen Düngerlösung versorgt werden.

Allerdings sind viele Zuchtsorten und Hybridsorten im Handel steril und ihre Sporen sind nicht entwicklungsfähig. So lassen sich in der Regel nur reine botanische Arten erfolgreich aus Sporen vermehren.

Aber es gibt noch andere Methoden zur Vermehrung Deines Zimmerfarns:

Manche Farne sind sehr wuchsfreudig.

Zu groß gewordene Exemplare kann man in kleinere Teilstücke zerlegen. Denn auch in der Natur besiedeln viele Arten große Flächen, indem ihr Rhizom kriechend in alle Richtung wächst.

Topfe den Farn aus und schneide das Rhizom in Teilabschnitte, die je mindestens einen eigenen Wedel besitzen sollten.

Sogar Farne mit oberirdischem Rhizom lassen sich so vermehren.

Auch hier sollte jedes Teilstück einen Blattwedel aufweisen. Es sind aber auch Fälle bekannt, in denen neue Blätter und Wurzeln spontan aus einfachen Rhizomstücken austreiben.

Diese Stücke kannst Du nun wie einen normalen Farn pflanzen und pflegen. Achte am Anfang besonders genau auf feuchtes Substrat und sehr hohe Luftfeuchte. Hier kann eine Anzuchtbox mit Deckel oder Plastikfolie hilfreich sein.

Als weitere Möglichkeit zur vegetativen Vermehrung von Zimmerfarnen bilden einige Arten Ausläufer, andere Brutknollen oder Adventivpflanzen. Letztere erscheinen als kleine Pflänzchen, die auf den Blatträndern großer Pflanzen wachsen.

Diese können bei ausreichender Größe einfach zusammen ein bißchen Fiederblatt der Mutterpflanze abgetrennt und neu getopft bzw. auf leicht angefeuchtete Erde gelegt werden. Das ist somit auch die einfachste Variante der Vermehrung.